Friday, June 06, 2014

Europäische Bigotterie

Als vor etwas mehr als einem Monat bekannt wurde, daß “Palästinenserpräsident” Abu Mazen eine Wiederannäherung an die islamistische Terrororganisation Hamas Friedensgesprächen mit Israel vorzuziehen beabsichtigt, fand die US-Regierung, die jene Friedensgespräche initiiert hatte, diesen Entschluß Ramallahs öffentlich wenig hilfreich:
“[W]e all understand it’s hard to see how Israel can be expected to negotiate with a government that does not believe in its right to exist.”
Und selbst wenn das Weiße Haus zwischenzeitlich seine Bereitschaft erklärt hat, mit der seit Montag amtierenden “Einheitsregierung” in Ramallah Kontakte aufzunehmen, ist es doch noch nicht so weit gegangen, dies auch von der Regierung in Jerusalem zu verlangen. Abu Mazen hat Fortschritte im “Friedensprozeß” für lange Zeit unmöglich gemacht.
Die Europäische Union reagierte erst am 27. April mit einer Erklärung ihrer Hohen Außenbeauftragten auf die Entwicklungen. In ihrer Stellungnahme betonte Catherine Ashton, “the EU has consistently supported intra-Palestinian reconciliation”, und lobte Abu Mazen, er habe einen wichtigen Schritt unternommen, “eine Zwei-Staaten-Lösung und dauerhaften Frieden zu erreichen”.
Während in Washington also zumindest noch der Sachverstand vorhanden war, die Folgen der Entscheidungen des Regimes von Ramallah richtig einzuschätzen, verschloß frau in Brüssel nicht nur die Augen davor, sondern stellte sich ausdrücklich hinter sie und verklärte sie trotz der eindeutigen Reaktionen aus Jerusalem sogar noch zu friedensfördernden Maßnahmen.
Klagt dieses Europa, das zusieht, wie das Regime in Ramallah mit seinen Millionen auch antisemitische Terroristen belohnt, nun, ein möglicher Wohnungsbau in der israelischen Hauptstadt und den umstrittenen Gebieten sei “unhelpful to peace efforts”, ist das ein ganz besonders schamloser Ausdruck europäischer Bigotterie, eines nach wie vor grassierenden Antisemitsmus’.
Wer es begrüßt, daß eine terroristische Organisation hoffähig gemacht, nach Ansicht mancher und selbst “palästinensischer” Analysten sogar vor einem unmittelbar bevorstehenden Kollaps bewahrt wird, sich mit Wohlwollen an dieser Rettung beteiligt, dem fehlt tatsächlich jedes moralische Recht, sich ein Urteil über den Bau von Wohnungen zu erlauben.
tw24

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