Friday, July 25, 2014

Nach Hetzparolen ist die jüdische Gemeinde in Gelsenkirchen verunsichert

Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, Judith Neuwald-Tasbach, ist bestürzt über die aktuelle Entwicklung. Darüber, dass auf den Straßen judenfeindliche Sprüche skandiert wurden, dass Unbekannte eine Scheibe der Synagoge mit einem Gullideckel zerstört haben. „Ich habe so etwas nicht für möglich gehalten“, sagt sie, die immer für eine friedliche Koexistenz der Religionen eintritt. Aber: „Zum ersten Mal merken wir wieder, dass es nicht normal ist, jüdisch zu sein.“ Judith Neuwald-Tasbachs Wunsch, die Synagoge werde eines Tages ganz ohne Polizeischutz auskommen, liegt aktuell auf Eis. In einem offenen Brief an Polizeipräsidentin Anne Heselhaus-Schröer schreibt FDP-Kreisvorsitzender Marco Buschmann mit Verweis auf ein Youtube-Video, auf dem an einer Stelle deutlich ein antisemitischer Hetzspruch zu hören ist: „Sollte dies tatsächlich so gewesen sein, ist es meiner Ansicht nach die Pflicht der Polizei, gegen solches Verhalten strikt vorzugehen. Wenn eine Gruppe öffentlich zur Wiederholung des Holocaust aufruft, dann ist der Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt.“ Einen ganz anderen Aspekt bringt eine WAZ-Leserin auf die Palme: „Müssen die mitten in der Nacht demonstrieren? Wenn andere Menschen schlafen?“
derwesten

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