Gerade erst hatten sich Schreibende mühsam antrainiert, nicht mehr
gedankenlos über Sexisten zu schreiben, sondern über Sexisten und
Sexistinnen, Sexist*innen, Sexist/innen, Sexist/-innen, SexistInnen oder
Sexist_innen. Ist alles überholt! Aufgeklärte Schreibkräfte denken
erneut um.
Heutzutage soll sich ja immer und überall in der Sprache ausdrücken,
dass es Menschen gibt, die sich weder als Mann noch als Frau fühlen. Die
als Antje Hornscheidt geborene Linguistin Lann Hornscheidt von der
Humboldt-Universität in Berlin zum Beispiel macht sich nun dafür stark,
statt von Studenten und Studentinnen von Studierx zu schreiben.
Ausgesprochen wird das wie die alten Gallier – also wie Asterix. Der
Plural von Studierx heißt Studierxs. Ist doch ganz einfach!
Hornscheidt empfiehlt in dem von einem Autorenkollektiv namens "AG
Feministisch Sprachhandeln" verfassten Ratgeber mit dem Titel
"Sprachhandeln – aber wie? W_Ortungen statt Tatenlosigkeit": Es dürfe
auch von Studier* (Plural: Studier**) geschrieben werden. In Ordnung sei
es auch, wenn man Menschen, die in der Mensa der Uni arbeiten, als
Mitarbeita und Mitarbeitas tituliert.Solch eine Sprache kannte man vorher nur von Gangsta-Rappern aus
Neukölln. Jetzt hält sie Einzug in den elaborierten Code der Akademiker.
So geht Integration! Lann Hornscheidt lässt sich übrigens nach eigenem
Bekunden nicht als Mann oder Frau, aber mit dem Titel Professx
ansprechen.
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