Nach der Koran-Lektüre hat sich der
Berner Satiriker Andreas Thiel auf fünf Seiten Luft gemacht: In dem
Aufmacher der Schweizer "Weltwoche" kritisiert der Berner den Koran als
"Sammlung von Hasstiraden" und "Aufruf zur Gewalt, eine Anleitung für
Krieg und Unterdrückung". Auch bezeichnet er den Propheten Mohammed als
"Sklaventreiber, Kinderschänder und Massenmörder".
Ist Thiel deshalb in Gefahr? Die Fans des Autoren zeigen sich im
Internet besorgt. So hofft ein Student via Twitter beispielsweise, dass
die Streitschrift kein "Drama" nach sich zieht:
"Rolf Schweizer" zieht in seiner Aussage auf der sozialen Plattform sogar "Polizeischutz" in Erwägung:
Überlegungen wir diese sind nicht unbegründet. Der niederländische
Satiriker Theo van Gogh zum Beispiel wurde von einem radikalen
Islamisten 2004 auf offener Straße getötet, nachdem er der Islam als
"agressiv und rückständig" bezeichnet und einen Film über die
Unterdrückung muslimischer Frauen gemacht hatte.
Saïda Keller-Messahli vom Schweizer Forum für einen fortschrittlichen
Islam sagt gegenüber dem Schweizer Onlineportal "20Minuten.ch", dass
man nie ausschließen könne, das fanatisierte Personen eine Koran-Kritik
"um den letzten Rest ihres Verstandes bringt".
Andreas Thiel steht zu seinem Wort. In Zeiten, in denen Terrorgruppen
wie IS und Al-Kaida wüten, trauen sich seiner Meinung nach selbst
Religionswissenschaftler nicht mehr am Koran Kritik zu üben. "Deshalb
muss wohl oder übel ich diesen Part übernehmen", erklärt der Berner
gegenüber "20Minuten.ch".
Bisher hat Thiel auch noch keine Drohung erhalten und plant auch
nicht, sich vor möglichen Angriffen zu schützen. "Wer mich sucht, findet
mich. Es ist ja nicht so, dass ich mich mit meinem Äußeren gut
verstecken könnte", sagt der Koran-Kritiker mit Verweis auf seine Frisur
- er trägt einen pinken Irokesenschnitt.
FOCUS Online
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