Monday, November 24, 2014

"Hart aber fair": Die fragwürdigen Äußerungen des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime

Mazyek zeichnete das Bild vom missverstandenen, friedlichen Islam. Ein stimmiges Bild, welches jedoch kurz darauf in sich zusammenstürzte. Distanz zum Islamismus und zum Islamischen Staat? Eine Frage, die sich Mazyek nicht stellen wollte. "Distanzieren kann ich mich nur von etwas, dass in meiner Nähe war", begründete er in Richtung Frank Plasberg. Und da der Islamische Staat nicht in der Nähe Deutschlands sei, könne er sich davon auch nicht distanzieren. Eine Äußerung, die für reichlich Ärger in der Runde sorgte, vor allem bei den Gästen christlichen Glaubens. Etwa bei Publizistin Birgit Kelle, die auf die deutschen Salafisten verwies. "Es ist in der Tat mitten unter uns", folgerte Kelle und widersprach damit deutlich der Haltung Mazyeks. Auch Wolfgang Huber, Professor für Theologie und Ethik sowie ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, schaltete sich ein und verwies auf die Kreuzzüge und die Hexenverbrennungen, die im Namen des christlichen Glaubens passiert seien – und die Verantwortung, die daraus für die heutigen Christen resultiere. "Ich bin in der Mitverantwortung dafür, dass so etwas Vergleichbares im Namen des christlichen Glaubens nicht noch einmal passiert", sagte Huber und warf Mazyek damit unterschwellig einen Mangel an Anstrengung im Kampf gegen den Islamismus vor. Dabei sind es nicht nur die Islamisten, die mit ihrem Vorgehen und ihrer Haltung hierzulande für Kopfschütteln sorgen. Auch einzelne Politiker im Nahen Osten, wohlgemerkt mit weltpolitischer Verantwortung, tragen dazu bei. Allen voran der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der in der Vergangenheit immer wieder sein verqueres Frauenbild im Islam öffentlich durchblicken ließ. Eine Gleichberechtigung von Mann und Frau werde es nie geben, denn das sei wider die Natur, hatte Erdogan unlängst kundgetan. Frauen hätten Pflichten, müssten Mutter werden und sollten Kinder großziehen. Solch engstirnige Aussagen treffen im offenen Westeuropa auf wenig Verständnis.Als Theologe Huber Erdogans Äußerungen bei Plasberg erwähnte, ließ sich Muslim-Vorsitzender Mazyek zu einer weiteren zweifelhaften Aussage hinreißen: "Meine Bundeskanzlerin ist Angela Merkel. Ich bin für IS und so nicht verantwortlich." Es folgten Minuten gereizter Stimmung in der Talkrunde. Insbesondere Mazyek wurde laut, fühlte sich falsch verstanden und reizte die übrigen Gäste damit, nicht wirklich auf Distanz zu den aktuellen Vorkommnissen im Nahen Osten gehen zu wollen.
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