Razzia gegen Dschihad-Kämpfer in Köln

Eine dicke Decke haben sie ihm über den Kopf geworfen: So führen zwei Polizisten einen der festgenommenen Islamisten am Mittwochnachmittag aus dem Zellentrakt des Polizeipräsidiums in Deutz zu einem Gefangenentransporter. Der Dschihad-Unterstützer war am Morgen mit acht anderen Männern während einer Riesen-Razzia in Köln und Umgebung dingfest gemacht worden. 40 Wohnungen wurden durchsucht. Drei der Islamisten wohnen den Angaben nach in Köln. Der Vorwurf: Die Männer sollen IS-Kämpfer von Deutschland nach Syrien geschleust haben! Die Festgenommenen sind fast ausschließlich deutsche Staatsangehörige, darunter Mustapha A. (25), Kais B. O. (31), Lazhar B. O. (22), Sofien B. O. (25), Omar B. O. (35), Anoaur J. (25), Ali Ö. (25) und den 29-jährigen Usman A.. Ein Komplize aus Pakistan (58) wurde bei der Razzia ebenfalls geschnappt. Sieben der Männer wurden am Mittwoch einem Haftrichter in Köln vorgeführt. Zwei Festgenommene, darunter Kais B. O. (31), werden dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof zugeführt. Mit Einbrüchen vor allem in Kirchen und Schulen sollen sie die Ausreise von kampfeswilligen Gesinnungsgenossen finanziert und islamistische Kämpfer in Syrien unterstützt haben. Die Einbrüche sollen sie in Köln, Bergisch Gladbach, Siegen und in den Städten Netphen und Kreuztal im Siegerland begangen haben. Ob die Männer auch hinter einer Einbruchsserie in Kirchen in Nippes und Bilderstöckchen im Mai stecken, ist unklar. Neben den Wohnungen der Festgenommenen wurde auch die Räume von 20 weiteren radikalen Salafisten durchsucht. Sie stehen im Verdacht, sich an den Straftaten der Festgenommenen beteiligt zu haben. Außerdem sollen sie gefälschte Pässe für ausreisewillige Personen beschafft und Bargeld zur Unterstützung des bewaffneten Dschihads nach Syrien gebracht haben.
 express