Am 22. Januar 2015 präsentierte das Festkomitee des Kölner Karnevals
im Internet das beliebteste Motiv für die Motivwagen des diesjährigen
Rosenmontagszug: Ein Karikaturist mit Bleistiftgürtel und roter
Knollennase stopft einen Stift in den platzenden Gewehrlauf eines
bärtigen Dschihadisten mit Dynamitstangen um den Bauch, dem Idefix ans
Bein pinkelt. Der Zugleiter lobte den Wagen in höchsten Tönen:
“Dazu
sagen wir ganz klar Ja, denn die Angriffe waren ein Anschlag auf die
Meinungsfreiheit – im Karneval auch bekannt als Narrenfreiheit. Wir
machen im Rosenmontagszug immer wieder auf politische und
gesellschaftliche Missstände aufmerksam. Dass dies geht, ohne Menschen
bloßzustellen oder gar ihre religiösen Gefühle anzugreifen, zeigt der
von den Facebook-Nutzern ausgewählte Wagen vorbildlich.”
Am 28. Januar beschloss das Festkomitee, diesen Wagen nicht fahren zu lassen:
“Wir
möchten, dass alle Besucher, Bürger und Teilnehmer des Kölner
Rosenmontagszuges befreit und ohne Sorgen einen fröhlichen Karneval
erleben. Einen Persiflagewagen, der die Freiheit und leichte Art des
Karnevals einschränkt, möchten wir nicht. Aus diesem Grund haben wir
heute entschieden, den Bau des geplanten ‘Charlie Hebdo’-Wagens zu
stoppen und den Wagen nicht im Kölner Rosenmontagszug mitfahren zu
lassen.”
Liebes Festkomitee,
habt Ihr sie noch alle?
Nicht der Persiflagewagen schränkt die Freiheit und leichte Art des
Karnevals ein, sondern Eure widerliche Feigheit!
Ich rufe alle
Jecken auf, dieser Feigheit entschlossen entgegenzutreten! Verkleidet
Euch zu Karneval im Sinne von Charlie Hebdo! Kommt massenhaft zum
Rosenmontagszug verkleidet als Karikaturist oder als Dschihadist oder
noch besser: als Karikatur von Ihr wisst schon wem!
All Ihr
Jecken, die Ihr den schönsten Motivwagen gewählt habt, aber nun vom
Festkomitee gesagt bekommt, dass auf Eure Meinung gedrisst wird, zeigt
den Feiglingen, dass der eine Satz des Kölner Karnevals immer noch gilt:
D’r Zoch kütt!
tapferimnirgendwo
No comments:
Post a Comment