Die Zeit sei noch nicht reif für eine öffentlich-rechtliche Anerkennung des Islam. Dieser Meinung ist Gottfried Locher (Foto), der höchste Reformierte der Schweiz.Gottfried Locher ist der Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes – also der höchste Reformierte der Schweiz. In einem Interview mit der «Schweizer Illustrierten» zeigt sich Locher kritisch gegenüber dem Islam. «Der Islam kennt keine Gleichberechtigung von Mann und Frau. Dagegen
wehre ich mich. Schon nur meinen beiden Töchtern zuliebe.»
Christen müssten für ihre Werte einstehen. «Wir sollten uns stärker bewusst werden, wie wertvoll diese Werte sind.» So sollen muslimische Kinder auch den Schwimmunterricht besuchen müssen. «Die Religion hat im Schwimmunterricht nichts verloren, alle müssen ihn besuchen. Es geht ums Schwimmen-Können, nicht ums Glauben-Müssen.» Die Freiheit sei ein hohes Gut, so Locher weiter. Dieses dürfe so wenig wie möglich beschnitten werden. «Nach den Anschlägen auf ‹Charlie Hebdo› stellten führende Schweizer Muslime die Meinungsfreiheit in Frage. Ich sehe das anders.»
Weiter: «Im Namen des Islam werden gegenwärtig schreckliche Verbrechen verübt.» Deshalb sei es wichtig, dass Schweizer Muslime «klar sagen, dass Gewalt nicht akzeptabel ist», so Locher. «Wenn nötig, immer wieder neu.»Die Zeit sei noch nicht reif für eine öffentlich-rechtliche Anerkennung des Islam. «Voraussetzung ist für jede Glaubensgemeinschaft, dass sie das Vertrauen der Schweizerinnen und Schweizer geniesst. Im Moment nehme ich dieses Vertrauen noch nicht genügend wahr.» Dennoch sei die Anerkennung jedes Glaubens denkbar.
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