Der Chefkommentator der „Welt“-Gruppe“, Jacques Schuster. Foto: PR
Damaskus/Berlin (idea) – Wo bleiben die Proteste von Arabern und
Muslimen angesichts des Leidens von rund 16.000 Palästinensern –
darunter 3.500 Kinder –, die im umkämpften Flüchtlingslager Jarmuk in
der syrischen Hauptstadt Damaskus vom Tod bedroht sind? Das fragt der
Chefkommentator der „Welt“-Gruppe“, Jacques Schuster, in einem am 11.
April veröffentlichten Beitrag. Die Terrororganisation „Islamischer
Staat“ hat das Viertel eingenommen und nach Angaben von Einwohnern eine
Schreckensherrschaft begonnen. 2012 hatten syrische Regierungstruppen
Jarmuk abgeriegelt. Die Menschen sind seither weitgehend ohne
Lebensmittel und medizinische Versorgung. Das Leid der Palästinenser in
Jarmuk schreie zum Himmel, schreibt Schuster. Seit Monaten würden dort
palästinensische Flüchtlinge abgeknallt, erschlagen und ausgehungert:
„Doch weder aus dem Gazastreifen noch dem Westjordanland hört man von
Massendemonstrationen oder Aufrufen, den rund 16.000 Brüdern und
Schwestern zu Hilfe zu eilen, die Jarmuk mit dem Tode kämpfen.“ Schuster
fragt: „Aus welchem Grund finden schließlich die Muslime in Deutschland
keinen gemeinsamen Tag für einen Massenprotest gegen die
Menschenrechtsverletzungen, die in Syrien geschehen? Im Falle des
Gaza-Krieges ging es doch auch?“ Den Genannten sei das Schicksal dieser
Menschen gleichgültig. Die meisten Araber kümmerten sich nur um
palästinensische Opfer, wenn Israelis im Spiel seien. Die Mehrheit der
Muslime in Deutschland entlade lieber ihren Hass auf die Juden und
Israel, als den innermuslimischen Krieg zu beklagen. Das Schicksal der
Palästinenser kümmere die meisten von ihnen seit jeher wenig. Schuster:
„Bedauernswerterweise lässt sich diese Kälte für viele arabische
Regierungen feststellen.“
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