Monday, May 04, 2015

Äthiopien, Israel, Operation Moses, Operation Salomon, Rassismus

Am 21. November 1984 begann mit dem ersten Flug einer bei einer belgischen Fluggesellschaft gecharterten Maschine von Khartoum nach Israel die Operation Moses getaufte Rettung von etwa 8.000 äthiopischen Juden, denen zuvor die klandestine Flucht vor Verfolgung und Krieg aus Äthiopien in den Sudan gelungen war.
Hatten etwa 4.000 Menschen diese beschwerliche Flucht nicht überlebt, sie starben an Unterernährung und Krankheiten, die auch die Überlebenden im Sudan noch plagten, wurden bei der wesentlich von Mossad und CIA vorbereiteten Rettungsaktion in sieben Wochen mit rund 30 Flügen je etwas mehr als 200 Menschen nach Israel gebracht.
Als die bis dahin unter strenger Geheimhaltung durchgeführte Aktion am 5. Januar 1985 durch den damaligen israelischen Präsidenten Shimon Peres öffentlich bestätigt wurde, warteten noch etwa 800 Juden in Khartoum auf ihre Rettung, die ihnen nun die sudanesische Regierung auf Druck arabischer Staaten verweigerte.
Erst im März 1985 konnte, nachdem die israelische Regierung und George H. W. Bush, der damals Vizepräsident der Vereinigten Staaten war, in Khartoum intervenierten, die Operation Moses abgeschlossen werden. Die letzten knapp 1.000 Wartenden wurden mit amerikanischen Militärmaschinen ausgeflogen.
Sechs Jahre später, im Mai 1991, war es die Operation Salomon, mit der nach einem Regimewechsel in Äthiopien den bis dahin noch dort verbliebenen rund 14.000 Juden – nach der Zahlung von 40 Millionen Dollar – die Heimkehr nach Israel ermöglicht werden konnte. Sie wurden innerhalb von nur 36 Stunden ausgeflogen.
Es fällt schwer, einem Staat, der Operation Moses und Operation Salomon zu dem Zweck organisierte, Menschen zu retten, Rassismus vorzuwerfen. Beide Aktionen belegen, daß das Schicksal äthiopischer Juden dem Staat Israel nicht gleichgültig war, daß er sie als ganz normale Juden sah.
Und wenden heute sich zahlreiche israelische Politiker aller denkbaren Parteien gegen Rassismus und – möglicherweise rassisitisch grundierte – Polizeigewalt, ist auch das nur ein weiterer Beleg dafür, daß pauschale Vorwürfe gegen den Staat eher unangebracht sind. Übergriffe werden eben durchaus nicht beschwiegen.
Wer aber umgekehrt Aufmerksamkeit auf dennoch vorhandenen Rassismus und Fehlverhalten lenken will, sollte seine Mittel sorgfältig wägen. Wer gegen vermeintliche oder tatsächliche Ausgrenzung demonstriert, indem er oder sie Polizisten mit Steinen und Flaschen bewirft, muß sich doch über Repressionsmaßnahmen nicht wundern.
“What do we want? What everyone wants – to be treated like human beings.” schreibt der Aktivist Danny Adeno Abebe in einem Kommentar. Daran ist nichts auszusetzen. Doch handelt auch normal, wer mit Gewalt auch auf solche “Diskriminierungen” antwortet: “When I meet elderly women at bus stops, they say to me many times: ‘You Ethiopians are cute'”?
 tw24

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