Monday, June 15, 2015

Merkels griechische Tragödie vor dem Finale


Heute sei ein schöner Tag, sagte der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis, weil sich die Euro-Partner entscheiden müssten. Sein Regierungschef Alexis Tsipras sagte ebenfalls gut gelaunt, Athen habe „Geduld“ im Schuldenstreit mit den Gläubigern. Eine derartige Impertinenz kann nur an den Tag legen, wer es als wesentlichem Verhandlungspartner mit einer Staatschefin zu tun hat, deren bekanntester Satz in ihrem Politikerleben nicht anders verstanden werden kann, denn als Aufruf zur Erpressung. Und diesem Aufruf hat die neue griechischen Regierung meisterhaft Folge geleistet.
Jetzt steht Merkel den griechischen Bankrotteuren plan- und fassungslos gegenüber. Tsipras und Varoufakis zeigen ihr und den anderen Lichtgestalten aus Brüssel, nur notdürftig diplomatisch verschleiert, den Mittelfinger. Merkel, die Zögerliche. Merkel, die Unentschlossene. Merkel, die mit ihrer „Eurorettung“ das wohl grösste politische Versagen in der Geschichte der Bundesrepublik zu verantworten hat.
In fünf Jahren verfehlter Rettungspolitik sind trotz Schuldenschnitts die Schulden Griechenlands von 48 auf 330 Milliarden Euro gestiegen – und die Arbeitslosigkeit von 11 auf 26 Prozent.
Mehr muss man zu diesem wahnhaften Projekt nicht sagen. Nur der Anstieg der Schulden Griechenlands um 288 Milliarden erreicht fast die Höhe des Haushaltes der BRD in 2015 (299,1 Mrd. Euro).
Und für einen Grossteil dieser Summe stehen die deutschen Steuerzahler ein.
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