- Die langen Krisen mit Athen und Teheran können sich noch leicht in ihr Gegenteil verkehren.
- Obzwar Ali al-Khaminai den Atompakt will, rührt er Mittelost auf: Tod für Amerika und Israel.
- Im Westen greifen die Jihadis als Einzeltäter des sunnitischen "Islamstaats" an – ein Dauerkrieg.
- Der Atompakt der sechs Mächte mit Iran erweist sich als riskant, ist in den Prinzipien schwach.
- Seit dem Ersten Weltkrieg änderte sich Islamismus als aggressive Ideologie des Jihads wenig.
Griechenland erhält seine dritte Chance, Reformen in der Eurozone – Karte
– anzugehen und der Atompakt der sechs Mächte kam mit Iran zustande.
Scheinbar werden zwei Krisen entschärft, können jedoch in ihr Gegenteil
umschlagen. Athen zeigte sich überfordert und Teheran erklärte "Tod für
Amerika und Israel", vom Führer Ali al-Khaminai am 18. Juli zur
Landesbewegung gemacht wie "180 Grad Interessen gegen Amerika". Der
Westen hat ein kognitives Problem, nicht allein die Natur seiner Gegner
im schiitischen Islamstaat zu sehen, sondern ebenso im sunnitischen, die beide gegen ihn weiter den Jihad führen.
Am 16. Juli tötete Muhammad Yusuf Abd al-Aziz in Chattanooga vier
Marines, verletzte drei Menschen, wobei ein Matrose bald den
Verletzungen erlag. Zu Mord an 100 Militärs rief der "Islamstaat" Ende März
auf. Ziele wie Rekrutierungsbüros und Basen gelten als waffenfreie
Zonen. Der in Kuwait geborene und in Amerika naturalisierte Jihadi
weilte zuvor in Jordanien. Der "Islamstaat" bekannte sich zu ihm. Nach
ägyptischen Einsichten
sei es unwichtig, ob Jihadis vorab einen Segen einholen oder formell
zugehören. Deshalb lässt sich dieser neue "Zufallsjihad" des
Individualterrors noch viel schwerer entdecken.
Hundert Jahre später reifen Illusionen zur Natur des Islamismus als aggressiver Ideologie des globalen Jihads. Präsident Obama verkennt ihn. Irans Führer Ali al-Khaminai meinte zwar am 18. Juli in Teheran, laut Koran, Scharia und Fatwa wären dem Iran Kernwaffen verboten, haram, sagte aber weitere Expansionen an. Also Islamismus, Massaker, Muslimbruderschaften als Mittel, am Nil seit 1928, und Teherans Islamistenrevolte 1979 stehen im Erbe der deutsch-osmanischen Jihadisierung, zumal Irans Staatsdoktrin lautet, solche Islamrevolten zu exportieren. Sie nennen es das "Islamistische Erwachen" in der Region Mittelost.
Hingegen betonte Kanzlerin Merkel auf dem Empfang des Diplomatischen Corps am 13. Juli "islamistische Terrormilizen" in Syrien und Irak, die Kulturgüter zerstören. In Europa mögen Jugendliche nicht den radikalen Gedanken verfallen. Sie weilte im Juli in Albanien, Serbien und Bosnien-Herzegowina, zeigte im Westbalkan - neben Nordafrika-Mittelmeer-Italien eine Linie der Immigration Türkei-Balkan-Europa - Wege in die Europäischen Union auf. Die Friedensnetze Europas werden laut Otto von Bismarck am Mittelostrand aufgespannt. Heute wäre nicht minder die innere Kohäsion zu bewahren.
gatestoneinstitute
Der
iranische Außenminister Javad Zarif und Federica Mogherini, die Hohe
Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik. (Foto: EU)
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Zurück voran
Amerika und der Westen stehen am Anfang des Dauerkriegs gegen die Auswüchse eines Islamismus, der Jihadis seit Jahrhunderten motiviert, so gern diesen westliche Führer abstreiten oder als beendet erklären. Generalstabschef Ray Odierno meinte am 17. Juli, der Kampf gegen den "Islamstaat" werde zehn bis 20 Jahre dauern. So kurz wäre ein Glück. Wegen der westlichen Defensive globalisiert sich Islamismus rasch. Er überlebt auch ohne Irak und Syrien. Sympathien steigen auch in der Diaspora der Eurozone. Solange es weder die Erkenntnis noch nationale und globale Agenden des Antiislamismus gibt, änderte sich dies kaum. Das zeigte Präsident Obamas riskanter Atompakt mit Iran. Angela Merkel gab wohl keine eigenen Ideen bei, obwohl sie Israels Sicherheit zur deutschen Sache erklärt hat. Hier folgen kurz Notizen zu den Prinzipien. Der Kongress befindet wohl im September dazu. Blicken wir sodann 100 Jahre zurück.Für und Wider in Präsident Obamas Interview und Pressekonferenz zum Atompakt vom 14. Juli 2015
- Paktumsetzung sichert völlig friedliche Art in Irans Nuklearprogramm
Misstrauen wegen Täuschungen - Iran bestätigt, keine Kernwaffen zu entwickeln oder zu erwerben
Allerorts keine Allzeitkontrolle erlaubt - Alle Sanktionen des UN Sicherheitsrats, multilaterale und nationale, werden gelüftet
Nationale Probleme - US-Sanktionen bleiben: Irans Terrorhilfe; Menschenrechte; Aktivitäten zu Raketen
Informationslücken - Das überwacht Kommission P5+1 und Iran, im Streit soll Mehrheit entscheiden in 15 Tagen
Allzu lange - Atomenergiebehörde verifiziert, berichtet Kommission und Sicherheitsrat
ungute Erfahrung, Nordkorea - Kommission: Resolution an Sicherheitsrat für neue Beziehung zu Iran
Iran betont diametrale Interessen - Laut Obama sei Krieg die Alternative
Nein, Sanktionen bis zu einem wesentlich verbesserten Atompakt
Folgenschwer
Der Berliner Gottfried Galli diente zwei Dekaden bis 1902 als Konsul in Istanbul, Smyrna [İzmir] und Algier. Vor dem Ersten Weltkrieg packte ihn das Türkenfieber. Er geriet zum Jihad-Eiferer, obwohl er die Angriffe auf Armenier bis 1896 erlebte und deren Eskalation auf Smyrna mit abgewehrt hat. Christen hätten zwar Jahrhunderte unter Jihad gelitten. Doch schob er Massaker an Armeniern auf einen listigen Komplott Londons, den fanatisierte Muslime blutig beendeten. Das sei "nicht die wahre Natur des Islam". C. Snouck Hurgronje sah dies anders. Galli griff ihn dafür an und warb für die deutsch-osmanische Jihadisierung des Islam. Wilhelm II. bat 1914 den Sultan-Kalif um Jihad; Armeniens Genozid begann. Gallis Motto: "Glaubensruf unserer Väter, der Kreuzfahrer: Gott will es!" Er erläuterte Berlins Pakt mit dem Islamismus.Hundert Jahre später reifen Illusionen zur Natur des Islamismus als aggressiver Ideologie des globalen Jihads. Präsident Obama verkennt ihn. Irans Führer Ali al-Khaminai meinte zwar am 18. Juli in Teheran, laut Koran, Scharia und Fatwa wären dem Iran Kernwaffen verboten, haram, sagte aber weitere Expansionen an. Also Islamismus, Massaker, Muslimbruderschaften als Mittel, am Nil seit 1928, und Teherans Islamistenrevolte 1979 stehen im Erbe der deutsch-osmanischen Jihadisierung, zumal Irans Staatsdoktrin lautet, solche Islamrevolten zu exportieren. Sie nennen es das "Islamistische Erwachen" in der Region Mittelost.
Hingegen betonte Kanzlerin Merkel auf dem Empfang des Diplomatischen Corps am 13. Juli "islamistische Terrormilizen" in Syrien und Irak, die Kulturgüter zerstören. In Europa mögen Jugendliche nicht den radikalen Gedanken verfallen. Sie weilte im Juli in Albanien, Serbien und Bosnien-Herzegowina, zeigte im Westbalkan - neben Nordafrika-Mittelmeer-Italien eine Linie der Immigration Türkei-Balkan-Europa - Wege in die Europäischen Union auf. Die Friedensnetze Europas werden laut Otto von Bismarck am Mittelostrand aufgespannt. Heute wäre nicht minder die innere Kohäsion zu bewahren.
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