Monday, September 28, 2015

Unnütz

Mit dem Beginn der 70. Vollversammlung der Vereinten Nationen rücken ein als großes Ereignis angekündigter Auftritt des »Palästinenserpräsidenten« Abu Mazen und ein feierliches Aufziehen der Flagge seiner PLO neben den Fahnen der anderen UN-Mitgliedsstaaten näher, während in Jerusalem Untertanen und Anhänger des alternden Despoten gezielt für unhaltbare Zustände sorgen.
»Palestinian protesters are planning for more violence on the Temple Mount in Jerusalem on Monday, stockpiling rocks inside the al-Aqsa Mosque [..], new images indicated Sunday.«
Hat Abu Mazen versprochen, während seiner Rede in New York am Mittwoch »eine Bombe platzen lassen« zu wollen, über deren Beschaffenheit im Vorfeld munter spekuliert wird, zeigen die von Ramallah nach Kräften befeuerten Riots auf dem Tempelberg in Jerusalem und den umstrittenen Gebieten, daß mit einer »palästinensischen« Friedensinitiative kaum zu rechnen ist.
Mehrere Einladungen der israelischen Regierung zur Wiederaufnahme von Verhandlungen hatten die »Palästinenser« brüsk zurückgewiesen, gar zum Anlaß genommen, den israelischen Premier Benjamin Netanjahu als Wiedergänger Joseph Goebbels’ zu diffamieren. Gleichzeitig verkündete Ramallah öffentlich, sich nicht mehr an die Osloer Verträge gebunden zu fühlen.
Was derweil aus der für Mitte September eilig einberufenen und ebenso schnell wieder verschobenen Zusammenkunft des »Palästinensischen Nationalrats (PNC)« wird, bleibt ungewiß. Am 1. April 2013 berichtete die amtliche Nachrichtenagentur WAFA, »President Mahmoud Abbas said Monday that the government and elections go together and will be announced in one day.«
Mehr als zwei Jahre später haben die »Palästinenser« es vermutlich mehrheitlich aufgegeben, auf die Erfüllung dieses Versprechens ihres »Präsidenten« zu warten. Nach einer mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) durchgeführten Umfrage ist Abu Mazen mittlerweile unbeliebter denn je, während eine Mehrheit der »Palästinenser« eine bewaffnete Intifada unterstützt.
Ereifert Abu Mazen sich über »dreckige Juden«, die vom Tempelberg vertrieben werden müßten, läuft er gleichwohl einer Stimmung hinterher, die sein Regime geschaffen hat. Seine Unbeliebtheit hat der »Palästinenserpräsident« also jedenfalls insofern nicht verdient. Damit allerdings stellt sich die Frage, was er auf einer Vollversammlung der Vereinten Nationen zu suchen hat.
Statt sich dafür rechtfertigen zu müssen, daß er die Zukunft von »Palästinensern« und »Palästina« ruiniert oder zumindest riskiert, wie das bereits der ehemalige »Ministerpräsident« Salam Fayyad nach seinem Rücktritt im Frühjahr 2013 anprangerte, wird Abu Mazen aufgewertet, nicht zuletzt durch das symbolträchtige Hissen der PLO-Flagge. Die UN laden Schuld auf sich.
 tw24

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