Wednesday, September 30, 2015

Verpaßte Chance

Mit einem Raketenangriff auf die israelische Hafenstadt Ashdod brachten in der vergangenen Nacht sich »palästinensische« Terroristen aus Gaza zurück in die Erinnerung. Ihr Angriff blieb dank Iron Dome erfolglos, kurz vor dem für Mittwoch geplanten Auftritt Abu Mazens vor der UN-Vollversammlung machte er aber erneut deutlich, wofür der »Palästinenserpräsident« auch steht.
Vor zwei Jahren nannte der Chef des Regimes in Ramallah an gleicher Stelle »palästinensische« Terroristen »fighters for freedom and peace«, statt sich von ihnen zu distanzieren. Auch heute kommt kein »Engel des Friedens« nach New York, sondern ein »Politiker«, der zuletzt mit Äußerungen über »dreckige Juden« Haß säte und signalisierte, Gewalt gegen Juden zu billigen.
Mit jener »Bombe«, die er während seiner Rede in New York »platzen lassen« will, dürfte denn auch keine überraschende Selbstkritik gemeint sein, obgleich die angebracht wäre. Bestand Anfang 2014 zumindest eine geringe Hoffnung auf Fortschritte im stockenden Friedensprozeß mit Israel, hat Abu Mazens Regime sie in den vergangenen Monaten so gründlich wie nachhaltig bekämpft.
Durch die Vereinigten Staaten vermittelte Gespräche mit der Regierung in Jerusalem gab der »Palästinenserpräsident« für ein Bündnis mit der Hamas auf, das die Islamisten nur stärkte, statt sie unter dem Dach der PLO einzubinden und ihnen so wenigstens etwas von ihrer Aggressivität zu nehmen. Kaum war eine »Einheitsregierung« inthronisiert, löste die Hamas einen Krieg aus.
Und statt sich wenigstens in der Folge von dem »palästinensischen« Ableger der Ikhwan zu distanzieren, das freilich hauptsächlich durch Uneinigkeit gekennzeichnete Bündnis mit ihm aufzukündigen, läßt Abu Mazen sich bis heute lieber von der Hamas vorführen, als auch nur zu erwägen, auf dennoch wiederholte Gesprächsangebote aus Jerusalem einzugehen.
Daß er damit seinem angeblichen Ziel, einem Staat »Palästina«, keinen Schritt näherkommt, scheint den »Palästinenserpräsidenten« nicht zu interessieren. Noch jedenfalls gilt es als ausgemacht, daß die Ausrufung »Palästinas« einen Verhandlungsprozeß krönen soll. Benjamin Netanjahu, der israelische Premier, zeigt sich verhandlungsbereit, Abu Mazen dagegen weist die Angebote zurück.
Daß eine Mehrheit der UN-Mitgliedsstaaten, darunter mit Frankreich eine Vetomacht in deren Sicherheitsrat, sich auf die Spiele des Despoten aus Ramallah einläßt, der – durchaus symbolträchtig – am Mittwoch das feierliche Hissen der Flagge seiner PLO vor dem Hauptquartier der Weltorganisation erleben will, ist ein Armutszeugnis. Und ein Verrat an »Palästina«.
 tw24

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