Und Merkel?
Sie hat wohl Angst als graue Maus dazustehen, die keine Weichen zu
stellen in der Lage war, als reaktiv-passive Kanzlerin sozusagen. Doch
damit ist jetzt Schluss, seit der Rest Europas sie für von Sinnen hält,
wird sie erst satisfaktionsfähig, eine Große im Nachhinein.
Wie ein kluger Boxer weiß, dass man eine Runde in den 10 Sekunden vor
dem Gong gewinnt, kehrt Merkel also im September, den Wochen, in denen
in Oslo über den Friedensnobelpreisträger 2015 entschieden wird, ihr
fremdenfreundliches Gesicht nach außen.
Es wird uns teuer zu stehen kommen, dieser Anflug von Eitelkeit,
Historisches vorweisen zu können. Im September allein sind nach dem
Scoop der Kanzlerin 230.000 Asylbewerber ins Land geströmt, nicht die
mitgerechnet, die über die grüne Grenze kamen, wenige bringen die
Voraussetzungen für einen Asylantrag nach Artikel 16a Grundgesetz mit,
wenn sie durch mehrere europäische Länder kamen.
Sozialisiert wurden fast alle von ihnen in Ländern, in denen
Frauenrechte so wenig zählen wie Bildung und Homosexuellenfeindlichkeit
genauso zum guten Ton gehört wie die Todesstrafe. Man muss die
bundesdeutsche Bevölkerung für sehr naiv halten, wenn man ihr erzählt,
dass hier die ersehnten jungen Fachkräfte von morgen seien. Asylrecht
ja, aber es gibt Grenzen der Akzeptanz.
Schaut man sich an, welche die – statistisch gesehen – am besten
integrierten Migranten der letzten Jahrzehnte waren, wird klar, dass es
durch die Bank solche sind, die entweder aus einem christlich oder
polytheistisch oder atheistisch geprägten Kulturkreis gekommen sind.
Sri Lanka, Vietnam führen die Liste der best-integrierten Migranten
an, natürlich Japan, China, ebenso sind Russland-Deutsche bestens dabei
und natürlich alle europäischen Migranten mit Ausnahme von solchen aus
Albanien und dem Kosovo. Hier wird im Durchschnitt argumentiert, so mag
auch der ein oder die andere Ausnahme auf individueller Ebene dabei
sein, nur kann man in Anbetracht der Masse der Kommenden wohl besser
statistisch in Aggregaten als individuell beurteilen.
Nicht die Religion Islam, sondern der Macho-Kult, der sich in ihr
manifestiert, der Männern allein aufgrund ihres Geschlechts und nicht
aufgrund von Leistungen ein Monopol zukommen lässt, das sie nicht
verdienen, hat weite Teile des Maghreb zu überbevölkerten, rückständigen
Regionen werden lassen ohne Perspektive, aber dafür mit umso mehr
Gewalt. Das war mal anders – bevor man sich an der Verfrommung Persiens
1979 ein Beispiel nahm, waren die Probleme halbwegs überschaubar.
Seither gibt es kein Halten mehr.
Dass es an den vorgeblich bösen Amerikanern und Israelis sowie an der
Zeit der Kolonien vor weit mehr als 100 Jahren liege, die zur
Radikalisierung führten, ist eine Chimäre, die vor allem durchs deutsche
Kabarett geistert und den Selbst-Geißelungs-Komplex der dort sitzenden
Deutsch- und Sowi-Lehrer bedient, mit der Realität aber nichts zu tun
hat.
Wäre es so, müssten ehemalige Kolonien wie Indien und ganz
Südost-Asien in Gewalt und Terror ebenso versinken. Stattdessen
vollzieht sich dort ein emanzipatorisches Wirtschaftswunder, besonders
wenn es buddhistisch oder hinduistisch geprägte Kulturen sind.
Mit Merkels kalkulierter Barmherzigkeit sendet sie jedenfalls auch
Signale: Nach der Einwanderung ist vor der Auswanderung könnte man
dieser Tage sagen. Die potentiellen Fachkräfte, die es sich aufgrund
Deutschlands Wirtschaftsstärke überlegt haben sollten, hier vorstellig
zu werden, werden zurückschrecken, weil sie sehen, dass sie mit ihrer
harten Facharbeit vor allem jene dauerhaft Arbeitslosen finanziell
mitziehen müssen, die ihnen fachlich nicht das Wasser reichen können und
die die Kanzlerin wahllos, oft auch losgelöst vom Artikel 16a
Grundgesetz ins Land lockt. Asyl ist ein gutes Recht, aber der
Drittlandpassus wird ja nicht angewandt.
Das zweite Signal geht an die Fachkräfte hier im Land. Wer jung, gut
ausgebildet und vielleicht gar wohlhabend ist, weiß jetzt schon, dass er
nicht nur in 10 Jahren die Babyboomer mit hohen Rentenansprüchen
versorgen muss, sondern auch eine Völkerwanderung sponsern wird.
Dann doch besser selbst gehen, bevor der Laden zusammenbricht. Aus
ebendiesem Grund hat das Römische Reich im Jahr 330 angefangen, seine
Zentrale nach Konstantinopel zu verlegen, wo man außerhalb der
Reichweite der einfallenden Goten und Germanen war.
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