Pirinçci sagte beim
einjährigen Jubiläum der Pegida-Bewegung in Dresden vor knapp zwei
Wochen: "Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt
vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm
schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht
pariert. Es gäbe natürlich auch andere Alternativen. Aber die KZs sind
ja leider derzeit außer Betrieb."
In
der Stellungnahme der Anwaltskanzlei, die der "Welt" vorliegt, heißt
es: "Diverse Medien haben eine Äußerung unseres Mandanten aus seiner
heftig kritisierten Pegida-Rede aufgenommen und in rechtswidriger Weise
entstellt. Herrn Pirinçci wurde dabei unterstellt, er habe für die
Wiedereröffnung von Konzentrationslagern zur Bewältigung der
Flüchtlingskrise plädiert, wo genau das Gegenteil richtig ist.
Tatsächlich äußerte er überspitzt-sarkastisch seine Sorge, dass sie
wieder eröffnet werden könnten, und zwar gegen ,Fremdenfeinde'."
Laut den Anwälten hätten die
"Südwest Presse", das "Schwäbische Tagblatt" und das "ZDF"
Unterlassungserklärungen abgegeben. Auf den Webseiten von "NDR", "Kieler Nachrichten", "Hannoverscher Allgemeiner" und "Spiegel online" tauchen Widerrufe auf.
Auf der Seite des "NDR" heißt es unter einem Text vom
27. Oktober: "In einer früheren Version des Beitrages hieß es im ersten
Absatz, der Autor Akif Pirinçci habe die Formulierung, in Deutschland
seien 'die KZs ja leider derzeit außer Betrieb', auf Flüchtlinge
bezogen. Diesen Bezug hat es jedoch nicht gegeben. Für diesen Fehler
bitten wir um Entschuldigung."
Anwalt Steinhöfel beklagt, dass "nur der ,WDR' die Unterstellung eines Herr Müller
(..) für eine ,zulässige Meinungsäußerung'" halte und kündigt an: "Herr
Pirinçci wird seine Unterlassungs- und Schmerzensgeldansprüche
konsequent durchsetzen und die rufschädigenden Äußerungen verbieten
lassen."
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