Wednesday, October 21, 2015

Schützenhöfer: "Sind nicht mehr Herr der Lage"

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer hat am Mittwochabend scharfe Worte angesichts der Flüchtlingssituation an der südsteirischen Grenze gefunden: "Das Sichern der Grenzen ist Kernaufgabe des Staates. Als Landeshauptmann der Steiermark kann ich nicht zusehen, dass Tausende Menschen unsere Bemühungen um Ordnung missachten und Absperrungen durchbrechen." Er sagte, so gehe es nicht weiter: "Wir haben in den vergangen Wochen und Monaten alles getan, um den auf der Flucht befindlichen Personen die bestmögliche Hilfe zu leisten. Wir sehen jetzt aber, dass die Angelegenheit ein Ausmaß angenommen hat, dem wir nicht mehr Herr sind." Er forderte von der Bundesregierung "einen sofortigen verstärkten Einsatz der Sicherheitskräfte - Bundesheer und Polizei - an der steirisch- slowenischen Grenze um die Lage wieder in den Griff zu bekommen". C Am südsteirischen Grenzübergang Spielfeld war es am Mittwoch in der Sammelstelle für aus Slowenien ankommende Flüchtlinge zu chaotischen Szenen gekommen. Gegen Mittag hatten sich mehr als 1500 Menschen selbstständig zu Fuß auf den Weg Richtung Norden gemacht . Laut Polizei sei ein Großteil zurückgekehrt, der Rest sei je nach Schritttempo bisher bis Leibnitz oder weiter gekommen, so die Polizei.Der Zustrom aus Slowenien war Mittwochabend laut Rotem Kreuz weiter ungebrochen. Rund 3000 Flüchtlinge mussten am Abend von den Helfern betreut und versorgt werden. Zwei weitere beheizbare Großzelte sollen am Donnerstag fertig werden, womit dann zumindest 2400 Menschen ein provisorisches Dach an der Sammelstelle über dem Kopf haben, erklärten die Einsatzkräfte. Slowenien möchte mit Österreich neben dem Grenzübergang Spielfeld einen weiteren Punkt an der Grenze vereinbaren, wo Flüchtlinge nach Österreich kommen. "Auf diese Weise würden wir die Situation in Sentilj (beim Grenzübergang Spielfeld, Anm.) besser kontrollieren können", sagte der Staatssekretär im slowenischen Innenministerium, Bostjan Sefic, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Laibach. Wo dieser zusätzliche Transitort sein könnte, wollte er vorerst nicht sagen.
 krone.at

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