Die EKD ist in ihrer aktuellen geistlichen Verfassung der
Auseinandersetzung mit dem Islam und seiner verstärkten Ausbreitung
nicht gewachsen. Diese Meinung vertrat der Vorsitzende der Kirchlichen
Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Nordkirche, Pastor Ulrich Rüß
(Hamburg), bei deren Herbsttagung am Reformationstag (31. Oktober) in
Henstedt-Ulzburg (bei Hamburg) vor rund 100 Teilnehmern. Laut Rüß gibt
sich die Kirche politisch korrekt, nimmt Christus nicht selten den
Absolutheitsanspruch, fordert den interreligiösen Dialog und betont,
dass man auf keinen Fall bekehren oder missionieren wolle: „Damit stellt
sich die Kirche mit ihrem Auftrag selbst infrage, verpasst Jesus einen
Maulkorb.“ Er forderte sie auf, ihre „Selbstsäkularisierung durch das
Sich-Anpassen an den jeweiligen Zeitgeist zu beenden“.
Ferner berichtete der Theologe von einem Antwortschreiben des Präses der
Synode der Nordkirche, Andreas Tietze (Westerland/Sylt). Die Kirchliche
Sammlung hatte darum gebeten, einen jährlichen Lagebericht über die
weltweit verfolgten und benachteiligten Christen als Tagesordnungspunkt
in der Synode aufzunehmen. Tietze habe das Anliegen mit der Begründung
zurückgewiesen, dass man beim Zentrum für Mission und Ökumene der
Nordkirche aktuelle Informationen bekommen könne. Daraus folgert Rüß,
dass sich die Synode weigere, die Situation verfolgter Christen
thematisch aufzunehmen und sich damit deutlicher öffentlich mit den
verfolgten Christen zu solidarisieren. Das sei nicht nachvollziehbar und
beschämend. Rüß: „Ganz offensichtlich passt das Thema ,weltweite
Christenverfolgung’ nicht in den Themenkanon kirchlicher Gremien.“
idea.de
No comments:
Post a Comment