Frank-Walter Steinmeier hat den Nagel auf den Kopf getroffen, als er
an Weihnachten vor den „geistigen Brandstiftern“ warnte, den
„Scharfmachern“, die „mit dem Flüchtlingsthema auf Stimmenfang“ gehen.
So viel Ehrlichkeit hätten wir dem alternden Silberfuchs gar nicht
zugetraut. Denn tatsächlich fehlt es hierzulande nicht an Aufwieglern,
die unter dem Banner der Flüchtlingshilfe gegen all jene vom Leder
ziehen, die es wagen, den Führungsanspruch unserer politischen Eliten in
Frage zu stellen. Immerhin 56 Prozent der Deutschen halten die
Merkel-Gang und ihre oppositionellen Kumpane unterdessen für
überfordert, wie das Hamburger Ipsos-Institut herausfand.
Um von dieser Pleite abzulenken, müssen eilends anderswo Feuer gelegt
werden. Seit Monaten schon schwärmen die Brandstifter aus, überwiegend
aus den ersten Reihen des politischen Betriebs. Allesamt zündeln sie auf
herausgehobener Position, dort, wo sie sich einer besonderen medialen
Wahrnehmung erfreuen. Frank-Walter Steinmeier selbst wettert von dieser
Kanzel herab. Um dem politischen Gegner etwas zu unterstellen, wofür er
ihn nicht namentlich anzuprangern wagt, schürt er diffuse Ängste.
Neu ist die Methode nicht. So haben es die gewieften Scharfmacher
stets gehalten. Immer haben sie den anderen angehängt, worauf sie sich
selbst viel besser verstanden; gleich, ob sie nun vor dem Juden, dem
Russ, dem Franzmann oder dem Kapitalisten warnten, den einen wie den
anderen in den Verdacht brachten, als Brandstifter unterwegs zu sein.
Im Pauschalisieren verrät sich noch immer der totalitäre
Herrschaftsanspruch einer politischen Kaste, die sich daran gewöhnt hat,
die Macht nach eigenem Gutdünken und um ihrer selbst willen auszuüben.
Ernsthaften Widerspruch kann sie nicht dulden. Einmal an die Macht
gelangt, stoßen die Politiker schneller an die Grenzen der Demokratie,
als ihnen mitunter lieb sein mag. Wie von selbst ergibt sich dann die
pauschale Verleumdung neuer politischer Kräfte als Gegner der
Demokratie, als Nationalisten oder Ausländerfeinde. Der Zweck heiligt
die Mittel.
Für das politische Establishment, den steuerfinanzierten Betrieb von
Regierung und Opposition, waren die massenhaft einströmenden
„Flüchtlinge“ von Anfang an ein menschlicher Schutzschild, ein
trojanisches Pferd, aus dessen Deckung man rhetorische Brandsätze auf
die Bürger werfen konnte, auf Menschen aller Schichten, die sich wieder
die Freiheit nahmen, für eine direktere Demokratie auf die Straße zu
gehen, gar neue Parteien zu gründen.
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