Frau Dr. Angela Merkel, Deutschlands beliebteste Anti-Deutsche, steht in der EU „plötzlich“ isoliert da, weiß die „Welt“. Na wer hätte das gedacht! Jeder, der nicht für Friede Springers Qualitätsprodukt schreibt, vermutlich.
von Ramiro Fulano
Der Befund ist eindeutig: Wenn es mit der Willkommenskultur so
weitergeht wie in den letzten drei Monaten, fliegt Deutschland aus der
EU. Das wäre vielleicht nicht mal das Schlimmste, was passieren könnte,
denn ohne deutsche Beitragszahlungen gehen bei der Brüsseler Polit-Bande
vermutlich schon morgen die Lichter aus.
Auch die EU kann einem nichts geben, was sie einem nicht vorher
weggenommen hat. Und so blöd, dass sie das nicht versteht, ist nicht mal
die Brüsseler Beamtendiktatur (die meisten ihrer Wähler sind es
anscheinend, wenn sie den Unsinn von der Umverteilung glauben. Was ist
denn bitte „sozial gerecht“ daran, dass die Fleißigen die Faulen
finanzieren, liebe Sozialdemokraten?).
Da also zu unserem größten Bedauern die übrigen 27 Mitgliedstaaten
der EU sich nicht dazu durchringen können, um Deutschland eine Mauer zu
errichten, ein Dach drauf zu bauen und das ganze Land zu einer
geschlossenen Anstalt zu erklären („safe space“, liebe Grünen, davon
kriegt ihr doch sonst nicht genug), wird es in Germany weitergehen, wie
gehabt. Nur schlimmer, denn es stehen Landtagswahlen an.
In Rheinland-Pfalz (eins der überflüssigsten Bundesländer, die ich
kenne) hatte eine Kronprinzessin der CDU immerhin das Format, ihrem
volkseigenen Propagandabetrieb („SWR“) klarzumachen, dass es kein Dialog
ist, wenn einer mit sich selber spricht.
Es kann kein Verkehr kontroverser Ansichten und Meinungen möglich
sein, wenn man mit der einzigen nennenswerten Opposition nicht spricht.
Das sollte man im Interesse der Demokratie auch dann verstehen können,
wenn man die Programmatik der AfD nicht mag.
Was bei der in Hamburg erscheinenden „Zeit“ niemanden davon abhält,
Krokodiltränen über die politische Streitkultur zu vergießen und sich
mit Lilienstengeln zu prügeln, weil nicht alle Menschen in diesem Land
den Pluralismus der uffjeklärten Einheitsmeinung teilen.
In Baden-Württemberg sieht es nicht so aus, als würde die letzte
Spätfolge des japanischen Seebebens entsorgt (ausgelöst von der
Reaktorhavarie in Fukushima, wie der NDR der Öffentlichkeit damals
weißzumachen versuchte):
Ein grauer Mann mit bunter Brille wird auch nach dem 13. März das
Ländle regieren. Seine Partei liegt in Umfragen bei 28% - wir können
alles, nur nicht wähle‘! Wer der Meinung ist, es dürfe in Deutschland
keine Parallelgesellschaft geben, ist vermutlich noch nie unter Schwaben
gewesen…
Ich erspare mir an dieser Stelle einen Kommentar zu Sachsen-Anhalt, denn davon verstehe ich nichts.
Aber in der Summe sieht es auch nach dem 13. März nicht so aus, als
würde nach allem, was geschehen ist, ein „Ruck“ durch dieses Land
gehen. Die Staatsmedien werden die veränderten Stimmenanteile
wegzulächeln verstehen und spätestens nach einigen Sprechblasen von
Pop-Gabi (dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden der VEB
Deutschland AG) zur Tagesordnung übergehen.
Und Frau Dr. Merkel wird lächeln. Und die Raute machen. Und die CDU
wird lächeln, denn was soll sie sonst tun? Sie hat ja keine andere Wahl
(was ganz allein ihrem eigenen politischen Unvermögen zuzuschreiben
ist, aber das wird man im Kanzlerwahlverein auch dann nicht verstehen,
wenn man eines Tages Frau Wagenknecht von den „Linken“ zur großen
Vorsitzenden wählt).
Aber die in der Keimzelle kastrierten Klatschomaten der CDU werden
nicht die Raute machen, denn das dürfen sie nicht (genauso wenig, wie
die von der CSU). Wozu also das ganze Gerede von Mutti-Dämmerung und
internationaler Isolation, a.k.a. „deutscher Sonderweg“?
Nun, zumindest an letzterem ist etwas dran: Auf dem letzten
Skiausflug der politischen Kaste nach Davos hieß es inzwischen nicht
mehr nur hinter vorgehaltener Hand, dass man Frau Dr. Merkels
altjüngferliche Durchhalteparolen inzwischen nicht mehr bloß
anstrengend, sondern regelrecht peinlich findet.
Schon lustig, dass das ausgerechnet Kohls Mädchen passiert, dem
Vater der deutschen Einheit und den Erfindern von „Deutschland in
Europa“ (nicht zu verwechseln mit Deutschland in Afrika).
Und während die neugewählte argentinische Regierung in Davos ein
fulminantes Come-Back der Republik am Río de la Plata als
kapitalistischer Turbo-Staat in die Wege zu leiten verstand, wollte
niemand mit den Deutschen über Mülltrennung, Mitbestimmung und „mehr
Europa“ diskutieren.
Was zu denken gibt, ist lediglich, dass das politische Personal in
Germany das nicht als Problem versteht. Berlin ist offenbar erpicht
darauf, zusammen mit Frankreich das globale Erbe des Kirchnerismus und
Chavismus anzutreten, mit freundlicher Empfehlung der EU.
Die Zeiten ändern sich, und am besten geht man mit, denn sonst
verwaltet man irgendwann nur noch die eigene Bedeutungslosigkeit.
Aber zum Glück ist Germany auf eine geradezu irrwitzige Art und
Weise imprägniert gegen jede Anfechtung durch empirisches Bewusstsein.
Im Zweifel heißt es immer: umso schlimmer für die Umstände.
Dieser partielle Realitätsverlust, dieses Schlafwandeln bei vollem
Bewusstsein, dieser absichtsvolle Verzicht auf den gesunden
Menschenverstand scheint ein einmaliges Talent aller aufrechten
Deutschinnen und Deutschen zu sein. Blöd, dass es ihnen nicht nützt,
sondern schadet...
Es heißt bestimmt nicht umsonst, dass die deutsche Wehrmacht im
ganzen zweiten Weltkrieg nicht so erbittert kämpfte, wie in ihren
letzten Monaten, als es mit dem Faschismus zu Ende ging.
(Apropos: Böse Zungen behaupten, wenn man zulange auf eine
Fotografie von Martin Schulz, SPD, schaut, wird man vom Charme des
nationalen Sozialismus überwältigt).
Aber davon sind wir noch weit entfernt. Mutti-Dämmerung, die
vorsichtige, durch die Staatsmedien vorgetragene Selbstkritik des
Euro-Establishments, ist nicht der Anfang vom Ende. Sie ist nicht mal
das Ende des Anfangs. Sie ist nichts weiter als ein Rückzugsgefecht der
politischen Kaste auf dem Weg in Wahlergebnisse à la Schweden oder
Frankreich oder Österreich, wo die uffjeklärte Einheitsmeinung seit
Jahren gegen den Willen der (einfachen) Mehrheit regiert.
Willkommen im Paradies!
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