Ein brisanter Fall beschäftigt die Justiz: Ein Türke, der vor 39 Jahren nach einem Blutrache-Mord in Österreich verurteilt wurde, lebt seit Ende der Haft in seiner Heimat – doch nun möchte er nach Wien ziehen!Im November 1976 war der damals 20-Jährige wegen eines Ehrenmordes zu "lebenslang" verdonnert worden, nach nur zehn Jahren wurde er wegen guter Führung aus dem Häfn entlassen. Ohne Chance auf ein bürgerliches Leben kehrte der Killer ohne Frau und Kind in seine Heimat zurück.
Jetzt, drei Jahrzehnte später, will der 59-Jährige zurück nach Wien – zwecks Familienzusammenführung. Sein Antrag auf einen dauerhaften Aufenthaltstitel und eine mögliche österreichische Staatsbürgerschaft wurde – mit Verweis auf das problematische Motiv der Blutttat – von Magistrat und Gericht abgelehnt.
Der Türke ging zum Verwaltungsgerichtshof, dieser entschied jetzt: Der Fall muss nochmals vom Verwaltungsgericht Wien behandelt werden. Grund: Blutrache sei zwar ein "unübliches Motiv", aber die Straftat wurde bereits 1976 verübt. Jurist Gottfried Forsthuber erklärt: "Entweder er bekommt nun doch den Aufenthaltstitel oder das Gericht begründet die Ablehnung diesmal anders."
heute.at
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