Der 12. Februar 2016 war ein Tag frischer Hoffnung für die leidenden
Christen des Nahen Ostens. Papst Franziskus aus Rom und Patriarch Kyrill
aus Moskau trafen sich in Havanna auf Kuba, um der Welt eine
gemeinsame Botschaft
zu senden. Nachdem sie Veränderung der Geschichte des Schismas zwischen
östlicher und westlicher Christenheit gelobten, setzten sie die
unbarmherzige zeitgenössische Verfolgung der Christen an die erste
Stelle ihrer Tagesordnung.
"Unser fester Blick muss sich auf diejenigen Regionen der
Welt richten, in denen Christen Opfer von Verfolgung sind. In vielen
Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas werden ganze Familien, Dörfer
und Städte unserer Brüder und Schwestern in Christus komplett
ausgelöscht. Ihre Kirchen werden auf barbarische Weise verwüstet und
geplündert, ihre heiligen Gegenstände entweiht, ihre Erinnerungsmale
zerstört..."
Das sind keine leeren Worte. Das Moskauer Patriarchat hat bei seinen
Gläubigen große Geldsummen gesammelt, um den verfolgten Christen Syriens
zu helfen. Gleichermaßen arbeiten die römisch-katholische Kirche und
besonders der Franziskaner-Orden unter Lebensgefahr in Syrien vor Ort,
um das Leiden zu lindern.
Die Fügung wollte es, dass der Generalsekretär des Ökumenischen Rats
der Kirchen (ÖRK, auch "Weltkirchenrat"), Olav Fyske Tveit (wie "äi",
nicht wie "ei" ausgesprochen) im Nahen Osten vor Ort war. Nur dass er
nicht dort war, um Sorge wegen christlicher Opfer islamischer Milizen in
Syrien und dem Irak zu zeigen. Er hatte auch keine Zeit für die
verfolgten Kopten in Ägypten, die trotz der Bemühungen von Präsident
Abdel Fattah el-Sisi zur Unterdrückung der
Anschläge von Muslimen gegen christliche Kirchen weiter geht.
Wie manche vermutet haben werden, kam Tveit nach Jerusalem, um der
Jahrzehnte alten Besessenheit des ÖRK mit Palästina, Palästina und
Palästina nachzugehen, zum Nachteil von Christen andernorts im Nahen
Osten, wie ein
früherer Artikel
ausführlich beschrieb. Bei einem Gottesdienst in einer Kirche in
Jerusalem, dessen Gastgeber der lutherisch-arabische Bischof Munib
Younan war, war Tveit in Begleitung des Erzbischofs von Schweden
anwesend, um "Sieben Wochen des Wassers 2016" einzuläuten.
Wir können andere die weihevoll unsinnige Zeremonie beschreiben
lassen und uns auf die von Tveit gehaltene "Predigt" (oder eher
pseudo-christlich politische Suada) konzentrieren. Sie ist zum Download
auf der
zuständigen Internetseite des ÖRK verfügbar. Aber betrachten Sie zunächst einige grundlegende Definitionen.
Palästinensische Propagandisten verbreiten ständig die falschen
Anschuldigungen, Israel stehle palästinensisches Wasser. Diese
Beschuldigungen sind viele Male gründlich widerlegt worden und können
unter der Rubrik typische palästinensische Propagandalügen abgelegt
werden. Das beunruhigt die Propagandisten selbst nicht, die weiter jedem
Neuankömmling gegenüber dieselben Lügen wiederholen.
Ein Person, die solche - vielleicht von einem palästinensisch
Geistlichen geäußerte - Lügen zum ersten Mal hört und sie naiv glaubt,
muss als ahnungsloser Betrogener eingestuft werden. Jemand, der solche
Lügen Jahr um Jahr wiederholt, obwohl ihm jede Gelegenheit gegeben wurde
die Wahrheit zu kennen und der sogar einen langfristigen Mechanismus
aufbaut, um sie immerwährend fortzusetzen, ist ein unverschämter Lügner.
In die erste Kategorie gehörte mit seinem Moment untypisch voreiliger Bewertung
Martin Schulz,
der ansonsten besonnene Präsident des Europaparlaments. Als er im
Februar 2014 Israel besuchte, wurde er in Ramallah durch einen
palästinensischen Jugendlichen, der selbst Opfer des palästinensischen
Bildungssystems ist, mit einer solchen falschen Äußerung konfrontiert.
Das ist dasselbe Bildungssystem, seit zwei Jahrzehnten in Kraft, das
derzeit Welle um Welle verblendeter Teenager-Terroristen produziert.
Erschüttert von dem, was er hörte, fügte Schulz in letzter Minute
diese Äußerung in eine Rede ein, die er in der Knesset halten sollte.
Die israelischen Abgeordneten, die die Lüge sofort als solche erkannten,
brachen in ein Stimmgewirr aus und einige verließen später den Saal. In
der Folge fügte Schulz der veröffentlichten Version seiner Rede eine
Gegenerklärung hinzu, in der er praktisch sagte, er habe nur wiederholt,
was er gehört hatte, ohne die Zeit die Fakten zu prüfen. Der Anführer
der Rausgegangen, Naftali Bennett, reiste nach Brüssel, um sich mit
Schulz auszusöhnen und schenkte ihm sogar eine antike Münze als Zeichen
der Freundschaft. Beide Männer erkannten, dass sie jeweils Fehler
gemacht hatten und leisteten die fällige Wiedergutmachung.
Unter anderen erklärte dieser Autor in einem
jederzeit verfügbaren Artikel die Wahrheiten und Unwahrheiten der Angelegenheit. Darüber hinaus hat der ÖRK seit Jahren einen Mechanismus, sein
Ecumenical Water Network
(EWN - Ökumenisches Wasser-Netzwerk), wie mit Wasser im Allgemeinen,
aber vor allem mit palästinensischem Wasser verfahren wird. Ein solcher
Mechanismus, dürfen wir annehmen, muss sich der Widerlegung all der
palästinensischen Lügen und irrelevanten Behauptungen zur Sache gewahr
sein, zumindest seit 2014. Gleichwohl wiederholte Tveit sie fröhlich in
seiner sogenannten "Predigt".
Lassen wir die Augenwischerei biblischer Zitate und theologischer
Plattitüden beiseite und kommen zum Kern der "Predigt": Tveits
Beschuldigungen Israels, die er ohne zu zögern von "EWASH, der
Lobbygruppe für Palästina", als Evangelium der Wahrheit übernimmt. Er
sagt: "80% des Grundwassers aus den Bergen Palästinas wird unterirdisch
nach Israel gepumpt und den Palästinensern wird nur 20% des verfügbaren
Wassers gelassen."
Das ist eine unfassbare Behauptung: Israel stiehlt 80% des Wassers
der Palästinenser und pumpt es den ganzen Weg nach Israel. Es ist
überflüssig zu erwähnen, dass es keine solche Apparatur aus Pumpen und
Rohrleitungen gibt. Die hier total entstellte Wahrheit sieht ganz anders
aus. Fast die gesamt palästinensische Bevölkerung konzentriert sich in
einer Reihe von Städten und Dörfern auf dem zentralen Bergzug, der von
Nord nach Süd verläuft (Jenin, Nablus, Ramallah, Bethlehem, Hebron).
Hier konzentriert sich auch der Regen, der von den vorherrschenden
Westwinden gebracht wird. Ein Großteil dieses Wassers, fließt allerdings
durch unterirdische Felsformationen, entweder nach Osten (hauptsächlich
nach Jericho) oder nach Westen, wo es in Quellen im Israel von vor 1967
austritt. Also ist der einzige, den Tveit wegen dieses "Diebstahls"
beschuldigen kann, der Schöpfer der Welt.
Diese Gegebenheiten sind auch nicht einzigartig. Ähnliche Fälle gibt
es an anderen Orten auf dem Planeten. Die Standardantwort darauf ist
eine Vereinbarung, über die die Nutznießer der Lage einen gewissen
Anteil ihres Wassers denjenigen geben, die dort leben, wo der Regen
fällt. Natürlich gibt es keine Standardformel für die Berechnung des
Anteils, denn das hängt von den lokalen Faktoren ab. Darüber hinaus
schlossen Israel und die Palästinenser 1995 als Teil des Oslo
II-Abkommens genau eine solche Vereinbarung. In den letzten Jahren hat
die Regenmenge abgenommen, aber Israel liefert weiter die vereinbarte
Wassermenge und sogar mehr.
Mit anderen Worten: Die Kernbeschuldigung der Palästinenser - dass
Israel ihnen Wasser stiehlt - ist seit mehr als zwanzig Jahren
widerlegt. Trotzdem verbreiten die palästinensischen Propagandisten - da
die Wahrheit weder für sie noch für ihre eifrige Zuhörerschaft der
Israelhasser eine Rolle spielt - diese Lüge weiter.
Tveit sagte weiter, EWASH zitierend: "Im Durchschnitt erhält Ramallah
mehr Regen als London. Aber der Wasserverbrauch pro Kopf in London
beträgt 150 Liter pro Tag, verglichen mit nur 70 Litern pro Tag für den
durchschnittlichen Palästinenser. Andererseits liegt der
Pro-Kopf-Verbrauch in Israel bei 300 Litern pro Tag."
Es spielt keine Rolle, ob diese Zahlen wahr oder nur weitere Lügen
sind. Der Punkt ist hier, dass die Zahlen völlig irrelevant sind.
Israels Verpflichtung an die Palästinenser gründet ausschließlich auf
der Menge Regen, der in den Bergen fällt. Wie viel das pro Kopf
ausmacht, hängt von etwas anderem ab: Wie viele Palästinenser es gibt,
um ihn zu nutzen. Die Verpflichtung ist dieselbe, ob es in den Bereichen
der PA nur hundert Palästinenser oder hundertmillionen Palästinenser
gibt. Wenn die Palästinenser eine Bevölkerungsexplosion betreiben, die
ihre Bevölkerungszahl alle zwanzig Jahre verdoppelt, wie sie behaupten
(ob es nun stimmt oder nicht), dann liegt das voll und ganz in ihrer
eigenen Verantwortung und nicht in der Israels.
Folglich sind jegliche Vorwürfe gegen Israel, die Pro-Kopf-Zahlen der
Wassernutzung behaupten, null und nichtig und sollten sofort
zurückgewiesen und ignoriert werden. Wann immer Palästinenser Sie mit
solchen Pro-Kopf-Daten konfrontieren, sollten Sie wissen, dass sie
versuchen Sie mit irrelevanten Informationen zu blenden. Dasselbe macht
Tveit.
Was Tveit hätte denken und worüber er hätte reden sollen, wenn er den
Palästinensern ernsthaft helfen wollte, wäre zu erklären, warum
Israelis sich so viel mehr Wassers pro Kopf erfreuen - um die Brillanz
die Beseitigung der früheren Wasserproblemen Israels der völligen
Inkompetenz der PA im Umgang mit ihren eigenen Problemen
gegenüberzustellen. Und um die Palästinenser zu ermahnen von Israel zu
lernen, statt vergeblich Israel zu verleumden. In der Tat sollte dieses
gesamte Ecumenical Water Network, wenn es irgendetwas wert ist, weltweit
das israelische Modell empfehlen.
Bis vor ein paar Jahren war Israel sehr anfällig für starke
Schwankungen der jährlichen Regenmenge. Es hat das Problem inzwischen
durch eine Kombination an Gesetzen und technischen Initiativen gelöst.
Recycling gewinnt heute rund 80% des Abwassers wieder. Entlang der
Mittelmeerküste sind neue Entsalzungsanlagen gebaut worden, so dass
Israel heute Wasser im Überfluss hat, mit dem es arbeitet. Das kostet
alles Geld, also zahlen die Israelis für ihr Wasser mehr und es gibt
einen Strafpreis für alles Wasser, das über ein gesetzlich definiertes
Niveau der inländischen Pro-Kopf-Wasserverbrauchs hinaus geht.
Unter der palästinensischen Autonomiebehörde läuft genau anders
herum. Schätzungsweise bis zu 30% ihres Wassers geht in den Systemen
verloren, die ihr Wasser liefern. Abwasser wird einfach abgelassen und
verschmutzt das Land der PA und einiges davon fließt bergab, um auch
Israel zu verschmutzen. Was recycelt wird, wie im Fall Tveit, sind nur
die schmutzigen alten Wasser-Lügen. Während der PA eine Küste fehlt,
erlaubte Oslo II ihr die östlichen Bergwasserschichten auszuschöpfen,
was sie fast nicht tut. Zusätzlich bezahlt eine große Anzahl
Palästinenser entweder ihre Wasserrechnung nicht oder stiehlt schlicht
Wasser durch illegale Anbindung an das Wassernetz. Dasselbe gilt für den
palästinensischen Strom: Rechnungen werden nicht bezahlt und es werden
ungestraft illegale Anschlüsse hergestellt.
Statt die Gesetze, die sie hat, durchzusetzen, bestellt die PA
einfach mehr Wasser und Strom aus Israels Netz. Aber auch sie bezahlt
die Rechnungen nicht: Sie ist in der Regel Millionen Schekel im
Rückstand.
Israel
gab in den letzten Jahren Hunderte Millionen Dollar aus, um an seiner
Mittelmeerküste Wasserentsalzungsanlagen zu bauen, so dass es jetzt
Wasser im Überfluss hat. Gleichzeitig verbreiten palästinensische
Propagandisten ständig die falschen Anschuldigungen, Israel würde
palästinensisches Wasser stehlen. Oben sehen Sie Daniel Shapiro, den
US-Botschafter in Israel, wie er am 26. Juli 2012 die Entsalzungsanlage
in Hadera besuchte. (Bildquelle: US-Botschaft in Tel Aviv.)
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Und lassen Sie sich von niemandem mit den Behauptungen täuschen,
israelische Siedlungen in der Westbank würden palästinensisches Wasser
stehlen. Die großen Siedlungsblöcke sind ans israelische Wassernetz
angeschlossen, also erhalten sie und bezahlen israelisches Wasser.
Die dritte Behauptung, die Tveit von EWASH übernahm, lautet: "In den
letzten vier Jahren sind nur 1,5% der Anträge der Palästinenser für das
Bohren von Brunnen und anderer Wasseranlagen in Area C von den
israelischen Behörden genehmigt worden." Jeder mit etwas Verständnis für
Hydrologie sollte dieser Tatsache Beifall klatschen, ob sie nun Fakt
ist oder nicht. Area C (deren palästinensische Bevölkerung immer klein
gewesen ist) umfasst dürre und halbdürre Regionen, in denen das Abteufen
von Brunnen strikt kontrolliert werden muss.
Diese Situation ist in Gaza zu sehen. Hier sind die natürlichen
Felsformationen umgekehrt: Regenwasser fällt in Israel und fließt
unterirdisch in den Gazastreifen. Das ist der Grund, warum dieser 1993
(unter dem Oslo I-Abkommen) eine ertragreiche Oase war; seit die Hamas
2007 die Macht an sich riss hat die Ausbreitung unkontrollierter
Brunnenbohrungen durch Palästinenser zu einem Abfall des
Grundwasserslevels und einer Beeinträchtigung durch Meerwasser geführt.
Das hat das Grundwasser untrinkbar gemacht. Die Gazaner haben Gottes
Geschenk vernichtet, das sie von Israel übernommen haben und das ihnen
gegeben wurde. Also importieren sie heute nur noch Trinkwasser aus dem
Wasser sparenden Israel.
Die Sieben Wochen Wasser des ÖRK werden faktisch Sieben Wochen
Gehirnwäsche sein. Sowie das schmutzige Wasser des ÖRK in ihre
Mitgliedskirchen strömt, wird es die Geister der naiv-ignoranten
Christen verschmutzen und es wird Israelhassern, die vorgeben Christen
zu sein, aufgenommen, als würden sie sich ein erstklassiges Medikament
spritzen. Was das Elend der Christen des Nahen Ostens angeht, wird der
ÖKR wie üblich Erfolg damit haben, sie um "Palästinas" willen von der
Tagesordnung zu nehmen.
Was Tveit selbst angeht, so hat er keine Ausrede mehr dafür Lügen zu
wiederholen. Ignorierte der die Wahrheit wirklich komplett, kann er das
dadurch zeigen, dass er bisherige Ignoranz zugibt, Reue äußert und seine
sieben nassen Wochen absagt. Wir haben allerdings wenig Hoffnung, dass
irgendetwas wie eine wahre Evaluation der Sache für ihn und
seinesgleichen irgendwie von Interesse ist.
Einer der Vorgänger Tveits, Konrad Raiser,
gestand einmal ein,
dass der ÖRK die Wahrheit fälschlicherweise missachtet hat. Das wurde,
so sagte er, in seiner Haltung zu sowjetischen Dissidenten gemacht. Aber
das war nur eine Unterlassungssünde, die man leicht bereuen konnte. Er
gab das ohnehin erst zu, nachdem er aus dem Amt geschieden und die
Sowjetunion verschwunden war.
Der aktuelle ÖRK hat die Unterlassungssünden vervielfältigt, indem er
eine Buchstabensuppe an Ablegern gründete, die ihre Stimme gegen Israel
erheben: EAPPI, KP, EWN, PJP ... (vergessen Sie die erfindungsreichen
Namen, für die sie stehen). EAPPI zum Beispiel rekrutiert seine
Freiwilligen aus Kirchen in aller Welt, die sich drei Monate lang ihre
Köpfe mit palästinensischen Anschuldigungen vollstopfen. (Drei Monate,
weil das das langfristigste Visum ist, das Israel Besuchern ausstellt,
die vorgeben Touristen zu sein.) Den wohlmeinenden Freiwilligen wird
keine Gelegenheit gegeben diese Beschuldigungen gegen Israel zu
verifizieren. Sie sind dann verpflichtet weitere drei Monate damit zu
verbringen durch ihre Kirchen zu reisen und die Anschuldigungen zu
wiederholen. Die Wahrheit wird nicht einfach ignoriert, sie ist von
systematisch Bedeutungslosigkeit.
gatestoneinstitute