Thursday, February 25, 2016

Komplizin

Kürzlich beendete Martina Anderson, irische Abgeordnete im Europäischen Parlament und daselbst Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen zu Palästina (DPLC), eine Visite in Ramallah und Umgebung. Im Rahmen einer Pressekonferenz zum Abschluß ihrer Reise klagte die Sinn Féin-Politikerin, »Palästina« sei derzeit ein »Pulverfaß«, das jederzeit explodieren könne.
Wenig überraschend machte die Repräsentantin des Europäischen Parlaments, die gern fordert, »Israel muß die Demokratie respektieren!«, auf ähnliche Ansprüche gegenüber Fatah oder Hamas aber verzichtet, einmal mehr allein den jüdischen Staat für diese Lage verantwortlich, nachdem sie sich bereits im vergangenen November mit »palästinensischen« Terroristen solidarisiert hatte.
Waren es damals noch rund 100 Tote gewesen, um die die Irin weinte, vergaß sie auch diesmal zu erwähnen, daß die meisten der mittlerweile nach ihren Angaben 170 in den vergangenen Wochen getöteten »Palästinenser« als »erwiesene oder mutmaßliche Angreifer« ihr Leben verloren haben, wie immerhin viele Medien mitteilen. Diese Täter stellte die Politikerin gleich mit deren Opfern.
Denn nichts anderes versucht sie, wenn sie die einen und die anderen einfach zusammenzählt und »mehr als 200 Tote« beklagt. Was mögen die Kinder Dafna Meirs denken, hören oder lesen sie, daß Martina Anderson ihnen gleichermaßen kondoliert wie exemplarisch den Angehörigen Amr Amrus und Mansur Shwamras, zwei bei einem Anschlagsversuch getöteten »Palästinensern«?
Der Vorsitzenden der Delegation für die Beziehungen zu Palästina des Europäischen Parlaments kommt diese Frage einfach nicht in den Sinn, ihr fehlt in der Tat jede Empathie für die Opfer »palästinensischen« und damit letztlich jeden Terrors. Daß Martina Anderson ihre Kollegin ist, dafür können die anderen Abgeordneten des EP nichts. Dafür, daß sie tun kann, was sie tut, schon.
 tw24

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