Monday, February 22, 2016

Schuld und Erlösung: zur religiösen Dimension der aktuellen Krise

Die „Sünde“ des normalen Bürgers besteht heute in „diskriminierendem Verhalten“, der Verweigerung der Willkommenskultur und der Absage an die propagierte Bereicherung des eigenen Lebens durch den ungeregelten Zuzug Hunderttausender aus tribalistischen und patriarchalen Kulturen. Deshalb ist es eine weit verbreitete Pflicht für deutsche Politiker geworden „rassistische Anteile“ der eigenen Bevölkerung (Pack, Ratten, Mob, Dunkeldeutsche) lautstark medial anzuklagen, moderne Entsprechungen der öffentlichen Buße heiliger Männer in einer Welt die als xenophob und zutiefst verdorben eingestuft wird. Den manischen Schuldvorwurf an die eigene Herkunftskultur findet man speziell auf Seiten der politischen Linken, inzwischen hat er aber auch in der CDU und sogar in Teilen der CSU eine Heimat gefunden.
Die bunte Republik, die vielzitierte Diversität, die kulturelle Bereicherung – all das soll von jedem Bürger umstandslos als alternativlose Tatsache betrachtet werden, ansonsten gilt man schnell als Reaktionär, Rassist oder Ewiggestriger. Auf politischer Ebene können wir beobachten, dass Sanktionen und Drohungen mächtiger EU-Staaten gegen Mitgliedsstaaten deren Bevölkerung für Parteien stimmen, die in Gegnerschaft zum Multikulturalismus bzw. einer ungeregelten Einwanderung aus dem islamischen Kulturkreis stehen, üblich geworden sind. Der moralische Druck, durch Politik und Medien, täglich ausgeübt, führt bei vielen dazu, dass im eigenen sozialen Umfeld alles abgewertet wird, was sich der offiziellen Willkommenskultur verweigert.
Anderen Religionen, Ethnien und Kulturen wird aber umgekehrt vieles zugestanden, um das eigene Schuldbegehren zu befriedigen und zu moralischer Größe zu gelangen. Persönliche Haltungen, Sympathie und Antipathie werden dabei zunehmend von Politik und Medien zu Akten der Normanerkennung bzw. -verletzung gemacht. Deutschland verwandelt sich, parallel auf dem Weg zu einem Failed State (Verlust der Grenzkontrolle, Entstehung rechtsfreier Räume, Bruch geltenden Rechts etc.), mehr und mehr in einen therapeutischen Staat mit einem strengen Katechismus zur Toleranz, permanenten Schuldvorwürfen (Rassismus, Xenophobie) und der Etablierung neuer Heiliger und Erlöser. Der therapeutische Staat, so Paul Gottfried, „arbeitet daran, eine multikulturelle Gesellschaft aufzubauen, die sich der „Verschiedenheit“ verschrieben hat, indem er seine Bürger als Resozialisierungsobjekte betrachtet. Einige (Minderheiten) werden in ihrer Identität gefördert, (…) anderen (der Mehrheitsbevölkerung) wird nahegelegt, von ihren tradierten Identitäten, die ihnen als ablehnenswert dargestellt werden, Abstand zu nehmen.“
Verstärkt wird dem uneinsichtigen Bürger mit Beginn der sog. Flüchtlingskrise, bei Strafe sozialer und rechtlicher Ächtung, vorgeschrieben wie und was er zu denken hat. Die öffentlich-rechtlichen Medien sind fast durchgehend zu einer Art von staatlich gelenktem Erziehungsprogramm geworden. Die tägliche Realität und die wachsenden Probleme der schrankenlosen Einwanderung können aber immer weniger geleugnet werden. Noch sind die maßgeblich Verantwortlichen nicht bereit, ihre Politik in Frage zu stellen und den grundlegenden Irrtum einzugestehen, der eine Umkehr erst möglich macht. Wie lange noch? Zeit dafür ist keine mehr vorhanden.
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