Seit Montag stehen die Sachsen wieder einmal unter Generalverdacht.
Zwei Anschläge mit laut Polizeimitteilung „selbstgebastelten
Sprengsätzen“ vor der Fatih Moschee und vor dem Internationale Congress
Center ließen die medialen und politischen Erregungswellen hoch
schlagen. Obwohl es keinerlei Hinweis auf die Täter und anfangs auch
kein Bekennerschreiben gab, war man sich einig, dass es sich nur um
einen rechtsradikalen oder fremdenfeindlichen Anschlag handeln konnte.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat die Sprengstoffanschläge
von Dresden scharf verurteilt. Es sei «umso empörender», da der Angriff
auf eine Moschee einen Tag vor dem Festakt zum zehnjährigen Bestehen der
Deutschen Islamkonferenz verübt worden sei. Warum man die gescheiterte
Islamkonferenz mit einem Festakt feiern musste, blieb offen. Dresden
Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sagte: „Eine solche Tat ist kein
Protest und auch keine Meinungsäußerung. Eine solche Tat ist ein
Verbrechen.“ Volker Beck von den Grünen war sich sicher, dass wo
Moscheen brennen, auch Menschen brennen werden.
Das Übliche eben. Aus frühern Fehlern will man nichts lernen.
Erinnerte sich keiner der Genannten oder die anderen
Betroffenheitsäußerer zum Beispiel an den Handgranatenanschlag auf ein
Flüchtlingsheim Villingen-Schwenningen? Sehr bald stellte sich heraus,
dass die Granate nicht den Bewohnern galt, sondern dem Wachpersonal.
Von den etwa 800 Bränden in Flüchtlingsunterkünften, die wider
besseres Wissen von Politikern und Medien den Rechtsextremisten
zugeordnet werden, sind weit über die Hälfte von Bewohnern selbst
verursacht worden, aus Unkenntnis der elektrischen Geräte, aus
Fahrlässigkeit, manchmal auch mit Absicht. Immer heißt es dann, man
dürfe die Verfehlungen einzelner Einwanderer nicht auf alle Migranten
beziehen.
Nur bei den Sachsen darf man das. Es geht so weit, dass der Moderator
des Deutschlandfunks ein Interview mit der ehemaligen sächsischen
Spitzenpolitikerin der Grünen mit der unverschämten Frage eröffnete:
„Frau Hermenau, fühlen Sie sich noch wohl in Sachsen?" Nun ist
peinlicherweise ein inzwischen wieder gelöschtes linksextremes Bekennerschreiben zu den Anschlägen auf der Hassplattform linksunten.indymedia aufgetaucht.
Wie wenig das den Politikern in den Kram zu passen scheint, davon
zeugen Äußerungen von CDU-Innenminister Ulbig. Die Ermittlungen liefen
derzeit in alle Richtungen, verkündet er nun. Wenn jemand gegen eine
Moschee vorgehe, könne man eine rechtsextremistische oder zumindest
ausländerfeindliche Tat nicht ausschließen. Das klingt so, als wolle man
eine ausländerfeindliche Tat nicht ausschließen, was die Frage
aufwirft, warum unbedingt, trotz linkem Bekennerschreibens, daran
festgehalten werden soll.
In diesem Zusammenhang muss man auch die Frage stellen, warum die Polizei ein Foto völlig außer Acht zu lassen scheint,
das die Fatih Moschee gestern auf ihre Facebook-Seite gestellt hat, mit
dem Hinweis, das seien Fotos vom Anschlag. Ein Foto zeigt angeblich die
Explosion. Müsste man nicht sofort ermitteln, wer dieses Foto gemacht
und zur Verfügung gestellt hat? Wer kann denn Fotos vom Augenblick der
Explosion machen? Eher unwahrscheinlich, dass es ein zufällig
vorbeikommender Nachbar gewesen ist.
Zurück zu linksunten.indymedia. Noch nicht gelöscht sind ein Mobilisierungsvideo und der „Aufruf zu Aktionen gegen die Einheitsfeierlichkeiten“. Im rüden Jargon der Antifa heißt es: „Dresden
mit Scheisse markieren, Sachsen diskreditieren, Deutschland
demaskieren. Die Einheitsfeierlichkeiten zum Desaster machen...“ Es folgen sieben Vorschläge, was getan werden könnte. Unter 1. heißt es:
„Organisiere dir einen goldenen Scheißhaufen, um ihn im Laufe des Tages
einer Person oder Institution zu übergeben, die ihn aus deiner Sicht
verdient hat. Tipp: Im Zelt der Bundesregierung sollen auch ein paar
Minister_innen auflaufen.“
Das ist keine Satire, sondern ernst gemeint, auch wenn unter 4. heißt: „Durchsetzung des Morgenthau-Plans oder den #Säxit (den Ausschluss Sachsens aus der BRD)...“.
Dass die Durchsetzung des Morgenthau-Planes bedeuten würde, dass die
polnische Ostseeküste wieder deutsch wird, haben die Scheisse-Werfer in
ihrem Furor glatt übersehen. Nicht länger übersehen werden darf, welche
Gefahr der Linksextremismus für unser Land darstellt, besonders deshalb,
weil Politikern und Journalisten mit stramm nach rechts gedrehten
Köpfen die linke Gefahr aus dem Blick geraten ist.
http://www.achgut.com/artikel/rechtsextremer_anschlag_mit_linkem_bekennerschreiben_und_fotos_auf_der_face
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