Allen Beschwichtigern zum Trotz: Die Krise in Europa hat noch
nicht wirklich begonnen. Wir erleben jeden Tag massive Cyber-Angriffe
und müssen auch mit Terrorismus-Bedrohungen rechnen und weder die NATO
noch die EU haben wirksame Rezepte.
Bei dieser Feststellung handelt es sich nicht um dubiose und nicht
verifizierbare Ergüsse aus dem Netz, sondern um die neuesten
Informationen, die der österreichische Generalstabschef Othmar Commenda
aus Brüssel mitgebracht hat, wo er mit NATO-Kollegen auch über die
Sicherheitslage sprach. Er glaube, dass diese Lage mittlerweile ziemlich
unberechenbar sei und dass wir zwischenzeitlich schon Wirkungen haben,
die wir nicht spüren, resümierte Commenda am Freitagnachmittag beim „Tag
der Wehrpflicht“ in Wien.
Man habe jedenfalls große Sorge über die Entwicklung in Europa und
nicht von ungefähr erschienen ihm seine Generalstabskollegen in Brüssel
auch „hoch nervös“ und die NATO alles in allem „ein bisschen ratlos“
angesichts der massiven Gefahren, die uns durch Cyber- und/oder
terroristische Angriffe drohen. „Ich habe nicht das Gefühl, dass wir uns
ausreichend auf den Terrorismus vorbereiten“, erklärte der
Geberalstabschef und kritisierte, dass Europa darauf keine Antwort gebe.
Er verglich es mit einem Skifahrer, der in einen Lawinenhang einfahre,
weil er glaube, dass ihm nichts passieren werde und dann erwische es ihn
doch.„Wir erleben eine permanente Veränderung des sicherheitspolitischen
Umfelds und wenn wir anfangen, zu reagieren, haben wir schon wieder eine
neue Situation“, betont Commenda, der auch vor dem großen
Migrationsproblem warnt, dass noch auf uns zukommen wird. Denn in Afrika
werde sich bis 2050 die Bevölkerung von ein auf zwei Milliarden
Menschen verdoppeln, doch mehr Lebensmittel oder gar mehr Arbeit werde
der Kontinent bis dahin nicht verfügbar gemacht haben. Ein weiteres
Problem sieht Commenda in der Tatsache, dass in Syrien eine Generation
herangewachsen sei, die keine Bildung mehr besäße, weil die Kinder
zwischen fünf und 15 Jahren auf Grund der Situation in ihrem Land keine
Schule besucht hätten. Den erwachsenen, gebildeten Syrer wie wir ihn
heute noch erleben können wird es laut Commenda nicht mehr geben.
Eigentlich sollten wir uns auf eine hybride Kriegsführung vorbereiten,
sagt der österreichische Generalstabschef, der auch glaubt, dass „wir
von oben manipuliert werden.“
https://www.wochenblick.at/generalstabschef-sollten-uns-auf-krieg-vorbereiten/
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