Das meldet die “Allgemeine Zeitung”, verklausuliert, der
AfD-Landesvorsitzende Uwe Junge, nachdem der vermeintlich die Bühne habe
stürmen wollen, um das Wort zu ergreifen. Mittlerweile liest sich das
selbst dort schon anders. Der Umgang der Karnevalisten mit den
Populisten ist allerdings wenig humorvoll. Der Dreiklang der
Büttenredner aus Bashing von AfD, Trump und Erdogan verglich Eier mit
Äpfeln und Birnen und war vor allen Dingen in den ersten beiden ersten
Fällen überzogen. Aus einer hintervotzigen Kritik der Obrigkeit ist
längst die Verteidigungsschlacht des Establishments geworden, das sich
um seine Pfründe sorgt.
Die Bürger zogen sich im Rheinland bunte Uniformröcke an, um sich im
Schutz der katholischen Kirche vordringlich über die protestantische
preußische Besatzungsmacht lustig zu machen. Hinterfotzig, wie der Bayer
sagen wurde. Als sich die politische Büttenrede Anfang der Siebziger
Jahre entwickelte, erfüllte sie die kleinbürgerliche Sehnsucht nach
Volkes Stimme im sozialliberalen Zeitalter. Weil von Kay und Lore Lorenz
bis hin zur Münchner Lach- und Schießgesellschaft alle seit 1979 “Willi
wählen” geschrien hatten, entwickelte das Kabarett eine veritable
Beißhemmung. Die politische Büttenrede bei “Mainz bleibt Mainz” hatte
seither in dieser Republik Gewicht und war neben dem “Orden wider den
tierischen Ernst” Ausdruck des gepflegt-katholischen konservativem
Liberalismus.
Welche Krise der gerade durchläuft, wird daran deutlich, dass man dem
früheren Mitglied der DDR-Nomenklatur und inoffiziellem Mitarbeiter
wider der Staatssicherheit eben diesen Preis verleiht, ohne dass es
einen Blätterwald gibt, während die Verleihung an den amtierenden,
demokratisch gewählten bayerischen Finanzminister Markus Söder im
Vorjahr öffentlich als unwürdig kritisiert wurde.
Mittlerweile ist auchder Karneval Teil des gebührenfinanzierten
öffentlichen Managements. Die Büttenreden sind längst zur “Hatespeech”
verkommen, die Frau Kahane und ihre Stiftung auf den Plan gerufen hätte,
wenn sie sich gegen “links” oder Rassismus gewendet hätte. So hat sie
nur eine Plakataktion mit Bundesmitteln “finanziert”, die Jecken als
rassistisch geißelt, die sich als Indianer oder Chinesen verkleiden. Der
Karneval ist verkommen zu einer einzigen Zigeunersauce.
https://fdogblog.wordpress.com/2017/02/26/afd-mann-bei-mainz-bleibt-mainz-abgefuhrt/
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