Monday, June 26, 2017

«Ich schlitze sie auf»: Muslimische Schüler verbreiten in Schaffhausen Angst und Schrecken

Zwei Monate können eine lange Zeit sein, wenn man in Angst, ja gar in Todesangst lebt. So lange liess der Stadtschulrat von Schaffhausen den Fall Amir (Name geändert) liegen. Im November 2016 hatte ein Lehrer im Schulhaus am Bach bei Stadtschulratspräsidentin Katrin Huber (SP) Alarm geschlagen. Kameraden der dritten Sekundarklasse gegenüber drohte der siebzehnjährige Mazedonier, den Lehrer ­«abzustechen» und seine Klassenlehrerkollegin «aufzuschlitzen», wie Recherchen der Weltwoche ­ergaben. Mitschüler meldeten dies sofort den Betroffenen, und diese informierten die Schulratspräsidentin.Die verantwortliche Behörde liess die Lehrer wochenlang allein und speiste sie mit ein paar verharmlosenden Sätzen ab. Ob man schon mit dem Schüler gesprochen und den Dialog gesucht habe? Erst eine Interpellation von Grossstadtrat Edgar Zehnder (SVP) vom 14. Februar über «schwerwiegende Sicherheitsprobleme an den Schaffhauser Schulen» brachte den Fall ins Rollen. Tags darauf bestätigte Stadtrat Raphaël Rohner (FDP) die Vorkommnisse, ohne Details zu ver­raten. Immerhin bestätigte er, dass ein Gespräch mit den Eltern und dem Schulrat stattgefunden habe – unter Polizeischutz.Unter dem öffentlichen Druck mussten die Behörden schliesslich über den Fall informieren. Der neue Stadtschulrat Ernst Sulzberger (GLP) war bei einem Besuch im Bach-Schulhaus am 17. Januar ebenfalls auf die Probleme angesprochen worden. An einer gemeinsamen Medienkonferenz am 24. Februar mit Stadtrat Rohner und Schulpräsidentin Huber bestätigte er das ganze Ausmass der Vorwürfe. Nach den Herbstferien habe sich Amir radikalisiert. Die Lehrer hätten eine Veränderung in seinem Charakter und in seinem Verhalten fest­gestellt. Während des Unterrichts habe er ­eine Website des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS) besucht. Amir sei auf seine Mitschüler losgegangen. «Er hat Mädchen bespuckt und geschlagen», so Sulzberger. Überdies hat er sie unsittlich berührt. Dennoch habe der junge Mann «kein Problem mit Frauen». Nein, ­natürlich nicht. Auch Buben habe Amir geschlagen, die Lehrer hätten sich vor ihm gefürchtet, einem Kollegen habe der Mazedonier ein Messer gezeigt, führte der Schulrat weiter aus. Schliesslich mussten die Behörden auch widerwillig zu­geben, dass man dem radikalisierten jungen Mann erlaubt hatte, in der Schule nach muslimischem Ritus zu beten. Der Schulhausvorsteher soll ihm dafür sogar sein Büro zur Verfügung gestellt haben. Von einem «Gebetsraum» könne man aber nicht sprechen, relativierte der Schulrat. Nach monatelangem Abwiegeln wurde Amir schliesslich in eine sogenannte Time-out-Klasse verlegt. Dort wird er mit fünf Mitschülern in einem Sondersetting mit ­hohem Personalaufwand betreut.
 http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2017-14/artikel/ich-schlitze-sie-auf-die-weltwoche-ausgabe-142017.html

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