Die arabische Welt hat ein Problem: den arabischen Mann. Eine große
UN-Studie belegt, dass die Mehrheit findet: Männer müssen hart sein und
das letzte Wort haben. Und, besonders schockierend: Die jüngeren Männer
sind konservativer als die älteren Frauen. Sie bekämpfen die
Emanzipation. Ihre Waffe heißt: Taharrush Gamea.
Für den aktuellen Report wurden zwischen April 2016 und März 2017 in
vier Ländern (Marokko, Ägypten, Libanon und Palästina) 10.000 Männer und
Frauen zwischen 18 und 59 Jahren befragt. Es gab standardisierte
Fragebögen, dazu noch ausführliche Tiefeninterviews. „Wir wussten, dass
wir damit an Grenzen gehen, schreibt der Autor der Studie, Mohammad
Naciri, im Vorwort. „Denn das größte Hindernis für die
Gleichberechtigung ist die Gesellschaft: du, ich, unsere Nachbarn, und
die Normen und Stereotypen, die wir wahren und weitergeben."
Die Ergebnisse liegen nun auf 300 Seiten vor. Auf den ersten Blick
zeigen sie, wie fest das Patriarchat im arabischen Raum im Sattel sitzt.
Die Studie misst das Rollenverständnis anhand der Haltung zu Sätzen
wie: „Die wichtigste Aufgabe der Frau ist, zu kochen und den Haushalt zu
führen“, „Der Mann sollte das letzte Wort über Entscheidungen haben“,
„Es gibt Situationen, in denen eine Frau verdient, geschlagen zu
werden“, „Ein Mann muss hart sein“, „Sich um die Kinder kümmern, ist
allein Frauensache“ oder „Der Mann muss Vormund für alle weiblichen
unverheirateten Familienmitglieder sein“.
Die große Mehrheit der arabischen Männer (zwei Drittel bis drei
Viertel) bejaht solche Feststellungen – hat also ein traditionelles
Rollenverständnis; ebenso mehr als die Hälfte der Frauen.
Den ganzen Text in der aktuellen September/Oktober-EMMA lesen.
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