Thursday, September 28, 2017

Organisiertes Verbrechen

Vielleicht träumen Ganoven davon: Der direkte Draht in zentrale für die Verbrechensbekämpfung zuständige Institutionen. Untaten lassen sich besser organisieren und durchführen, weiß man, was die potentiellen Verfolger wissen, kennt man ihre Vorkehrungen, ihre Pläne. Und auch nach dem gelungenen Verbrechen ist es sicher von Vorteil, ist man als Täter auf Augenhöhe mit den Behörden.
Für die PLO, eine Dachorganisation »palästinensischer« Terrorgruppen, von denen die Fatah und die PFLP womöglich die bekanntesten sind, geht dieser Traum in Erfüllung. Ihr »Staat Palästina« wird Vollmitglied von Interpol, der International Criminal Police Organization, wie am Mittwoch deren Vollversammlung mit den Stimmen von 75 der 133 anwesenden Mitgliedsstaaten entschied.
Die PLO, die sich auch als »Staat Palästina« bezeichnet, bekommt damit Zugriff auf Ressourcen, deren Mißbrauch jüngst die Türkei demonstrierte, und nicht zuletzt geheime Informationen, die für Terroristen von unschätzbarem Wert sein dürften. Über ihre Beteiligung an einer »Einheitsregierung« könnte auch die Hamas in den Genuß der Vorteile einer Interpol-Mitgliedschaft kommen.
Interpol untergräbt mit der Aufnahme der PLO als eines von nun 192 Mitgliedern aber nicht nur die eigenen Werte, die internationale Polizeiorganisation macht sich mit ihr zur Komplizin eines Anschlags auf das, was vom »Friedensprozeß« noch übrig sein mag. Die hierfür einschlägige Roadmap, vereinbart 2003, läßt dabei keine Zweifel daran, wie »Palästina« dereinst entstehen könnte.
Danach soll ein unabhängiger, friedlicher und demokratischer »palästinensischer« Staat das Ergebnis erfolgreicher Gesprächen zwischen Israel und »Palästinensern« sein, in denen alle konfliktträchtigen Fragen von den Verhandlungsparteien ausgeräumt wurden. Und keineswegs soll »Palästina« unter Umgehung Jerusalems etabliert werden, da dadurch bestehende Konflikte verschärft würden.
Will Interpol nach eigener Auskunft Polizeien mit dem Ziel einer »sichereren Welt« verbinden, offenbart ihre jüngste Entscheidung, sich im »diplomatischen Krieg« der »Palästinenser« gegen Israel instrumentalisieren zu lassen, die völlige Abkehr von dieser Vorstellung. Mit der Aufnahme einer terroristischen Organisation, die sich »Staat« bloß nennt, macht Interpol sich zielsicher überflüssig.
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