In der ersten Hälfte eines jeden Monats treffen sich die Außenminister der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, um unter der Leitung von Federica Mogherini, der Hohen Außenbeauftragten der EU, außenpolitische Fragen zu diskutieren. Wenn sich die europäischen Außenminister im Dezember in Brüssel treffen, erwarten sie als Gast den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu.
Das Zustandekommen dieses Besuchs war wohl eher ein »Unfall«. Zunächst, scheint es, hatte Linas Antanas Linkevičius den israelischen Politiker zu einem Frühstück vor dem eigentlichen Außenministertreffen eingeladen. Da es aber einem Affront gliche, den Gast dann nicht zu der Zusammenkunft zu bitten, rang sich eine »erzürnte« Federica Mogherini noch eine förmliche Einladung ab.
Besonders erfreut über die Gelegenheit mit dem Repräsentanten eines Staates zu sprechen, als dessen engste Verbündete oder gar Freunde sich die Europäer oft darstellen, scheinen sie jedenfalls nicht zu sein. Von Diplomaten ist die Rede, die sich echauffierten, Benjamin Netanjahu habe sich selbst eingeladen, sie quasi übertölpelt. Andere wiederum wollen dem Gast »ernste Fragen« stellen.
Sollte der israelische Premier, der nebenbei auch als Außenminister seines Landes fungiert, tatsächlich nach Brüssel reisen, bemüht Europa sich redlich, ihm schon vor der Ankunft zu zeigen, daß er eigentlich nicht willkommen ist, daß man ihn allenfalls dulden werde. Er wird nicht auf Freunde treffen, nicht auf Verbündete, sondern auf Gastgeber, die ihm mehrheitlich feindselig gesinnt sind.
Kündigt der israelische Premierminister an, er wolle die Europäer daran erinnern, daß Israel mit ihnen gemeinsame Werte teile, daß die Europäer von israelischem Know How nicht zuletzt im Kampf gegen Terrorismus profitieren könne, dürfte er, der als Freund kommt, damit abblitzen. Schon kündigten sie an, den Terrorpaten Abu Mazen einladen zu wollen, einen wahren Freund unter Freunden.
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