Der Schmerz bei denjenigen, die ein Messer in den Körper gerammt bekommen, wird nicht weniger, wenn bisher statistisch nicht erwiesen werden konnte, ob diese Art der Körperverletzung nun zugenommen hätte oder nicht. Die persönlich Betroffenen können allerdings eine einhundertprozentige Zunahme für sich behaupten, wenn sie zuvor nicht schon einmal angestochen wurden.
Ja, wir haben ein Problem mit Einwanderern, die mit Messern bewaffnet bereit oder gewöhnt sind, Konflikte zu lösen. Ja, Messer gab es schon vor der Masseneinwanderung. Und ja, Fallzahlen die mit Angriffen mit Messern zu tun haben, steigen in vielen Bundesländern. Aber nicht jedes Bundesland kann darüber bisher verlässliche Zahlen liefern.
Der Tagesschau-Faktenfinder bestätigt eine „relativ hohe Zahl von Afghanen und Syrern“ unter den Tätern. Aber die Tagesschau weiß zu relativieren, wenn sie betont, dass diese Gruppe auch unter den Opfern ist. Nun werden Afghanen und Syrer aber selten von Deutschen angestochen, sie gehen viel eher auch aufeinander los: Konflikte zwischen pauschal „Flüchtlingen“ genannten Einwanderern würden dabei eine große Rolle spielen, meint der Faktenfinder.
Die Tagesschau zitiert die BILD-Zeitung, die basierend auf einer Antwort des Berliner Senats auf eine CDU-Anfrage gemeldet hatte, dass es 2017 pro Tag sieben Messerattacken alleine in Berlin gab. Für den Tagesschau-Faktenfinder kein Drama, denn hier will man herausgefunden haben: Die Zahl der erfassten Messerangriffe hätte schon 2012 für Berlin nur geringfügig niedriger gelegen.
Der Bußgeldkatalog für das Mitführen bestimmter, klar definierter Messer, wurde 2018 aktualisiert und ist hier einsehbar. So sind Messer, die mit beiden Händen ausgeklappt werden müssen im Prinzip straffrei mitzuführen, solange die Klinge eine bestimmte Länge nicht überschreitet. Aber es ist kompliziert: „So darf die Klinge des Springmessers unter Umständen auch länger als 8,5 cm sein, was sonst nicht der Fall ist. Beide Messerarten müssen laut BKA zudem einen „nahezu geraden, durchgehenden Rücken“ haben, „sich zur Schneide hin verjüngen“ sowie „anstelle der Spitze abgerundet und stumpf“ sein.“ Die Messer fertigende Industrie hat sich allerdings längst auf solche rechtlichen Anforderungen eingestellt. Nicht unter das Waffengesetz fallen beispielsweise Messer, die „als Artisten-Wurfmesser oder Sportgerät verwendet“ werden.
Für Julian Reichelt, Chefredakteur der BILD, ist die Tagesschau nach solchen Relativierungen Teil eines politisch motivierten „Wahrheitsministeriums“, bezahlt von den Gebühren für die Öffentlich-Rechtlichen.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/messerangriffe-gibts-gar-nicht-bitte-gehen-sie-weiter/
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