Saturday, July 28, 2018

Die Renaissance der Großfamilien?

Aber es gibt Hoffnung. Sozusagen einen Silbersteifen am Horizont (OK, der war platt, aber mir hat es gefallen): Denn sie existieren doch noch, die großen Großfamilien mit Mama, Papa, Oma, Opa, Bruder, Schwester, Onkel, Tante, Nichte, Neffe, Cousin und Cousine. Blutsverbunden, wertekonservativ, einig und treu. Ob in Berlin, Bremen, Dortmund, Neuss, Essen, oder Essen oder Essen, oder auch bereits in kleineren idyllischen Orten wie München, Mosbach oder Nienburg oder Bad Gandersheim oder Oberhausen zeigt sich – die klassische Großfamilie ist nicht totzukriegen. Im wahrsten Sinne des Wortes und auch, wenn sie sich dauernd Mühe damit gibt.

Dabei werden Meinungsverschiedenheiten noch auf klassische Art und Weise respektvoll und wertschätzend ausdiskutiert, auch, wenn die zahlreichen Schmitts gegen die noch zahlreicheren Schmidts die gleichen archaischen Sitten wie die vielen Meiers und Maiers und, in Oberbayern, Mayrs, pflegen.

Da wird der Ehevertrag noch mit der Faust getippt und werden Hochzeiten noch mit zünftigen Feuerwerken wie zum Beispiel in Berlin oder Bonn oder Heilbronn oder Bremen begangen, wenngleich solche liebenswerten Traditionen gelegentlich zu Missverständnissen unter den Hochzeitsgästen führen, wie hier in Hannover. Aber unsere multikulturelle und bunte Gesellschaft ist derart reif genug, zu wissen, dass sich das auf Dauer ausmendelt, weswegen speziell Grüne und Linke auf einen Familiennachzug zur Förderung der Integration der Neumeiers und Neumaiers drängen. Alles andere verstößt ja wohl auch gegen Menschenrechte, denn jeder hat das Recht auf seine Blutsbrüder und -schwestern. Mit allem Zipp und Zapp.

Tatsächlich bietet nur die – im wahrsten Sinne des Wortes – Familienbande Schutz vor gesellschaftlichem oder staatlichem Ungemach, wie diese kleine Episode aus Solingen zeigt. Da haben sich doch tatsächlich Nicht-Familienmitglieder erdreistet, eine kleine, sympathische, familieninterne Ertränkung zu unterbrechen. Ein alleine erziehendes gesellschaftliches Konstrukt hätte da echte Probleme bekommen – eine Familie bietet hier Schutz, Sicherheit und Geborgenheit. Und als „kleinste Keimzelle der Gesellschaft“ sind diese sozialen Gemeinschaften aus verwandter und verbandelter Verbundenheit nur zu begrüßen.
https://www.achgut.com/artikel/die_neue_macht_der_familienbande

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