Der heimliche Orientalismus Deutschlands,durchleuchtet von Fred Alan Medforth
Thursday, September 27, 2018
Berlin: Jüdische Frau aus Kiosk geworfen
Zu antisemitischen Beleidigungen und einem versuchten Angriff auf eine jüdische Frau kam es am 8. September in einem Kiosk („Späti“) in Berlin Neukölln. Der Späti-Verkäufer hatte zuvor den Davidstern-Schlüsselanhänger der Frau entdeckt.
Die Betroffene hatte in der Nacht zum Samstag den Späti betreten, um sich ein Getränk zu kaufen. Beim Bezahlen am Tresen holte sie auch ihren Schlüssel aus der Tasche, an dem ein Davidsternanhänger hing. Daraufhin sagte der Verkäufer des Spätis unvermittelt zu ihr: „Verpiss Dich! Verpiss Dich!“ Die Betroffene war zunächst verwirrt, da sie die plötzliche Aggression des Mannes nicht verstand und auch nicht einordnen konnte. Schließlich rief der Verkäufer: „Verpiss Dich, Du Judenschlampe“. Er begann, die Frau mit Kronkorken und anderem Müll, der hinter dem Tresen lag, zu bewerfen. Die Betroffene entgegnete: „Lies mal ein Geschichtsbuch!“. Der Mann kam daraufhin hinter dem Tresen hervor und setzte der Frau nach, so dass sie regelrecht aus dem Späti fliehen musste. Der Mann bewarf sie weiterhin mit Müll, ging dann aber hinter seinen Tresen zurück.
Draußen erfuhr die Betroffene Zuspruch von einigen Umstehenden. So wurde sie in einen benachbarten Späti eingeladen, wo sich einer der dort Arbeitenden mit ihr solidarisierte: "Wenn ich Bock auf so ne Scheiße hätte, würde ich zurück in die Türkei gehen".
Als die Betroffene am nächsten Tag den Vorfall telefonisch beim Bürgertelefon der Polizei anzeigen wollte, wurde ihr von einer Anzeige abgeraten: Der Beschuldigte hätte wahrscheinlich drei bis fünf Cousins im Laden, die alle gegen die Betroffene aussagen würden, eine Anzeige sei also aussichtslos. Die Betroffene ließ sich hiervon nicht abbringen und stellte ihre Anzeige online. Nun ermittelt das LKA.
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