Sunday, September 09, 2018

Lehrerin packt aus: „Zu viele Muslime in Klassen“

Feierabendstimmung am Wiener Donaukanal, die Herbstsonne hat schon viel weniger Kraft. Susanne Wiesinger wirkt wie der ruhende Pol vor den Wänden mit den zornigen Graffiti. Ihre tiefen Einblicke in den Schulalltag, der zunehmend außer Kontrolle gerät, wurden erstmals auf der Rechercheplattform Addendum veröffentlicht, nun erscheinen sie als Buch. „Natürlich bin ich angespannt“, gesteht die langjährige Lehrerin, „wie der Stadtschulrat, meine ehemaligen Gewerkschaftskollegen, auch meine Kollegen und Kolleginnen an der Schule reagieren werden.“

Gab es ein Schlüsselerlebnis, das Sie darin bestärkt hat, sehr wohl an die Öffentlichkeit zu gehen?
Es war eigentlich der Terroranschlag auf „Charlie Hebdo“, wo meine Schüler Verständnis gezeigt haben. Es war nicht einmal mehr eine Überraschung für mich. Das Attentat auf die Karikaturisten hat einfach vieles an die Oberfläche geholt, was vorher schon da war. Vor ein paar Wochen war ja das Urteil im Mordfall des afghanischen Mädchens. Der Täter hat den Mord mit seiner Kultur gerechtfertigt. Genau das sagen unsere Schüler auch, wenn solche Dinge passieren. Der Einfluss des konservativen Islam und einer archaischen Kultur ist immer stärker geworden und ich bin intern kaum mehr durchgedrungen.

[...]

Sie beschreiben im Buch so eine Situation, in der Sie mit den Schülern über Ehrenmord diskutieren. Da bekommt man Gänsehaut …
Weil die Kinder sagen: „Meine Familie müsste mich töten, wenn ich das und das tue.“ Eigentlich wissen sie, dass ein sogenannter Ehrenmord ein Schwerverbrechen ist. Aber andererseits versuchen sie alles, was aus ihrer Kultur kommt, zu entschuldigen. Es ist schwer zu beschreiben, aber ihre Kultur, ihre Religion und ihre Familie steht über allem. Auch über unserem Gesetz. Und wenn sie ihre Kultur verlieren, dann verlieren sie ihre Identität, also sich selbst.


Kann man solche Kinder überhaupt integrieren?
Einerseits braucht es mehr Einbindung und Akzeptanz unserer Mehrheitsgesellschaft. Aber die Mehrheitsgesellschaft muss auch ganz genau schauen, an welchen Teil der Muslime sie sich wendet und meiner Meinung nach hat sie sich an die Falschen gewandt. Also der liberalere und sogar säkulare Teil der Muslime gehört gestärkt, aber der streng konservative Teil, für den müssen wirklich klare Grenzen gezogen werden.


Was hat Sie von all Ihren Erlebnissen, die Sie im Buch beschreiben, am meisten schockiert?

Dass für muslimische Schüler andere Regeln herrschen. Dass es selbstverständlich für viele Mädchen ist, dass sie nicht den heiraten, in den sie sich verlieben. Manchmal ist es zufällig so. Aber was gar nicht geht, ist, jemanden zu heiraten, der nicht die gleiche Religion hat. Das haben diese Kinder bereits verinnerlicht. Geschockt hat mich auch die Zunahme von Beschneidungen. Das ist eigentlich Irrsinn, mitten in Wien!

[...]

Stimmt es, dass es an vielen Schulen eine Kleidungspolizei gibt?
Ja, also da war ich auch schockiert. Ein Mädel ist in einem geblümten Kleid von H&M in die Schule gekommen, die Muslime haben dann gefunden, sie sieht aus wie eine Christin, und drohten, ihr mit der Schere das Kleid zu zerschneiden. Ich musste das Mädchen aus dem Klo holen, wo es sich versteckt hatte. Als ich das eigene Manuskript gelesen habe, war das so ein Moment, wo ich dachte: Wie hältst du das eigentlich aus?

https://www.krone.at/1768127

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