Heiko Maas, der Deutschen Außenminister, trägt, wie er am Dienstag stolz bekannte, »Kippa, weil ich will, dass niemand seinen jüdischen Glauben jemals wieder verstecken muss – weder in Deutschland noch anderswo«. Und weil noch Platz war, dachte der Sozialdemokrat etwas weiter: »Statt die Kippa zu verstecken, müssen wir alle noch deutlicher #Gesichtzeigen gegen Antisemitismus«.
Während der Haß auf Juden in Deutschland quantitativ wie qualitativ leider nicht gerade stagniert, verkommt der deutsche Kampf gegen Antisemitismus mehr und mehr zur – für Juden nicht ungefährlichen – Lachnummer. Nichtjuden fordern Juden auf, »Gesicht [zu] zeigen gegen Antisemitismus«, oder werfen ihnen vor, »rechtem Gedankengut das Feld [zu] überlassen«, tun sie es nicht.
Heiko Maas und Joachim Herrmann wissen dabei – oder könnten zumindest wissen -, daß eine Kippa oder der an der Halskette getragene Magen David in nicht wenigen Gegenden Deutschlands Zielscheiben gleichen. Und Juden, die etwas mehr tun als »nur« Gesicht zu zeigen, riskieren, sich vorwerfen lassen zu müssen, sie wollten »Geschichte [..] einfach entsorgen und Unrecht [..] zudecken«.
Nun sind Nichtjuden aufgerufen, sich am Wochenende eine »Kippa« aus billigem Papier aufzusetzen, um »sich solidarisch mit Ihren jüdischen Nachbarn« zu zeigen, wie es in dem Boulevard-Blatt heißt, das sich die Aktion ausgedacht hat. Für ein paar Stunden Jude spielen, der neueste Massensport in Deutschland. Den paar jüdischen Nachbarn, die es dort noch gibt, wird es nichts bringen.
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