Angeblich wollte die Politik „Weihnachten retten“, als sie Anfang November den Lockdown light verfügte. Man wolle die zweite Welle brechen, die schon den Sommer über von der Kanzlerin, Söder und den üblichen Verdächtigen vom RKI herbeigeredet wurde. Vom „exponentiellen Wachstum der Infiziertenzahlen war die Rede. Wie sich schnell herausstellte, weiß Herr Drosten nicht, was ein exponentielles Wachstum ist. Eine exponentielle Welle musste also nicht gebrochen werden. RHI-Chef Wieler korrigierte seinen Kollegen en passant, indem er von einer Plattform sprach, auf der sich die Infektionszahlen bewegten. Die wäre allerdings fragil und man müsse mit „vielen weiteren Toten“ rechnen. Seitdem wird die Öffentlichkeit mit Totenzahlen bombardiert (ich entschuldige mich für den militanten Ausdruck – aber wir befinden uns laut Emanuel Macron im Krieg).
Verschwiegen wird dabei, dass jeden Tag etwa 2000 – 2500 Menschen in Deutschland sterben. Diese Zahl ist auch gegenwärtig nicht signifikant erhöht. Bei den „an und mit“ Corona-Toten zählen auch diejenigen, die zB. an Herzinfarkt, einem Unfall oder Krebs im Endstadium gestorben sind, aber laut PCR-Test, der offenbar automatisch vorgenommen wird, Träger von Viren oder Virentrümmern waren. Es kann nicht oft genug wiederholt werden, dass die per PCR-Test ermittelten Virenträger keinesfalls „Neuinfizierte“ sind, wie von Politik und Medien täglich fälschlich behauptet wird. Der PCR-Test ist nicht für diagnostische Zwecke geeignet, wie Herr Drosten selbst zugegeben hat. In einem Interview in der „Wirtschafts-Woche“ aus dem Jahr 2014 erklärte der Virologe, dass der PCR-Test für Massentestungen nicht wirklich geeignet ist. Die Medizin wäre eben „nicht frei von Modewellen“. Jetzt ist dieser ungeeignete Test die Grundlage politischer Entscheidungen bis hin zur Ausgangssperre mitten im Frieden. Die Masken hielt Drosten zu Beginn des Jahres 2020 ebenfalls nicht für hilfreich. Heute gilt sein PCR-Test wie das Maskentragen in den meisten Ländern der Welt als Standard. Was passiert da vor unseren Augen und warum halten die meisten Menschen so still, obwohl ihnen ihre Freiheit und vielen ihre Existenz genommen wird?
Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit. Dieser dem amerikanischen Außenpolitiker Hiram Johnson Spruch trifft voll auf den Corona-Krieg zu. Es wird verdreht, geframt und gelogen, dass es auf keine Kuhhaut geht, wie meine Großmutter gesagt hätte.
Nehmen wir die Intensivbetten-Situation in Sachsen und in Deutschland. Vor zwei Tagen ging über den Ticker, dass der Chefarzt einer Zittauer Klinik in einem sozialen Netzwerk davon gesprochen habe, dass man dort schon bei den Intensivpatienten triagieren müsste. Triage, ein aus den Frontlazaretten stammender Begriff heißt, dass bei Bettenmangel entschieden werden muss, welchem Verwundeten geholfen wird und welchen man unbehandelt sterben lässt. Ein Blick in das
Intensivbettenregister an diesem Tag zeigte, dass es an die 3000 freie Intensivbetten in Deutschland gab, darunter auch in dutzende Sachsen.
Die Frage, die sich jeder Journalist, der seinen Beruf ernst nimmt, hätte stellen müssen wäre, warum denn die Patienten, die nicht behandelt werden konnten, nicht an andere Krankenhäuser überstellt worden sind. Schließlich hat man im Frühjahr sogar Patienten aus Italien und Frankreich nach Deutschland eingeflogen. Eine mögliche Antwort wäre gewesen, dass die Patienten schon nicht mehr transportfähig waren. Eine andere Möglichkeit wäre, dass hier bewußt weitere Panik geschürt werden sollte. Am Abend des Tages, an dem die Meldung über die angebliche Triage verbreitet wurde, kam von der Klinikleitung die Mitteilung, dass es so einen Vorgang nicht gegeben hätte. Der Chefarzt hätte lediglich auf den Pflegenotstand hinweisen wollen. Da soll sich der Sächsische Landtag aber schon eine Schweigeminute für die angeblichen Triage-Opfer verordnet und der Falschmeldung damit Legitimität verliehen haben. Mit verantwortungsvoller Politik hat das nichts mehr zu tun.
Was die Intensivbetten betrifft, so gibt es mit Datum 17.12., Stand 12.00 Uhr, 3624 freie Intensivbetten in Deutschland, 99 mehr als am 16.12. Diese Mitteilung verdanken wir dem Welt-Redaktuer Olaf Gensemann, der es sich dankenswerterweise zur Aufgabe gemacht hat, täglich aus dem Datensalat des RKI verlässliche Zahlen herauszuarbeiten.
Ein von den Medien ganz unbemerktes Phänomen ist der Intensivbettenschwund, der sich aktuell abspielt, obwohl die Corona-Zahlen steigen. Über dieses Phänomen kann man sich bei Rubikon (https://www.rubikon.news/artikel/der-intensivbettenschwund?fbclid=IwAR3Tx156Aq4lSISK39CoSTIFYXQPxwcaSNiP3u4TxMnJuY3DdYQYgVKoo-E) und bei Boris Reitschuster vom 29.November informieren. Zum Teil mag es daran liegen, dass das monatelange Freihalten von Intensivbetten für Corona-Kranke, die nicht kamen, das staatlich subventioniert wurde, nach Einstellung dieser Zahlungen nicht mehr lukrativ ist. Für die Kliniken war es, wie mir eine befreundete Intensiv-Medizinerin erzählte, ertragreicher, ein Intensivbett freizuhalten, statt zu belegen. Auch deshalb wurden massenhaft notwendige Operationen abgesagt oder verschoben.
Es wird auch in den Haltungs-Medien leise eingestanden, dass es den Pflegenotstand auf den Intensivstationen (und nicht nur dort) schon lange vor der Corona-Krise gegeben hat. Laut Mitteilung des DIVI-Präsidenten Uwe Jannsens vom 29.Oktober diesen Jahres beträgt das aktuelle Pflegekräftedefizit 3500-4000 Fachkräfte. Das Problem wird sich in den nächsten Wochen verschärfen, weil immer mehr Pfleger durch Burn-Out und andere Überarbeitungs-Folgen ausfallen werden. Anscheinend hat der Gesundheitsminister Spahn kaum etwas unternommen, um diesem Mißstand abzuhelfen. Vor allem wäre es dringend nötig, diesen wahren Helden an der Corona-Front eine bessere Bezahlung zukommen zu lassen.
An Spahn kann man noch einen anderen Mißstand festmachen. Am 22. Oktober saß Spahn, wie man auf einem Foto sehen kann, maskenlos im Kabinett. Kurz darauf wurde der Minister positiv auf Corona getestet. Das Kabinett ging aber keineswegs in Quarantäne, wie es das jedem Unternehmen verordnet hatte. Auch als Kanzlerin Merkel jüngst auf der Pressekonferenz die angebliche Notwendigkeit eines harten Lockdowns verkündete, wurde ihr, wie Boris Reitschuster festhielt, ohne Maske und ohne Abstand von ihrer Mitarbeiterin ein Glas Wasser gereicht. Diesen beiden Beispielen, wie sich unsere Politiker nicht an die von ihnen verfügten Regeln halten, ließen sich sicher weitere hinzufügen.
Zum Schluss noch ein Beispiel eklatanten Politikversagens: Ungeachtet des Eindrucks, der in der Öffentlichkeit von Politik und Medien zu erwecken versucht wird, befällt das Virus keineswegs alle und jeden, sondern sind die Über 60-jährigen besonders betroffen, je älter desto mehr. Das Durchschnittsalter der „an und mit“ Corona Verstorbenen beträgt übrigens aktuell 83 Jahre. Angeblich ist der harte Lockdown nötig, um Menschenansammlungen in der Öffentlichkeit zu vermeiden. Ordnungsamtsmitarbeiter und Polizei machen seither Jagd auf Glühwein- oder Kaffetrinker, Äpfelesser, Raucher und Bratwurst-Verzehrer, die mit hohen Bußgeldern belegt werden, auch wenn sie allein gewesen sind. Selbst ein eben in Bremen Angekommener, der solo maskenlos vor den Bremer Stadtmusikanten steht, wird zur Kasse gebeten, wie es einem Mitglied meiner Familie passiert ist. Schuldig ist auch, wer nicht wissen kann, welche Bestimmungen an einem Ort gelten.
Andererseits hat die Regierung mit ihrem menschenfreundlichen Beschluss, für die Risikogruppen kostenlose FFP2-Masken durch die Apotheken verteilen zu lassen, für endlose Schlangen ohne Mindestabstand von Risiko-Menschen gesorgt. In etlichen Apotheken sind gar keine Masken angekommen. In diesem Fall hatten sich die Bürger dem Risiko umsonst ausgesetzt.
Und was waren das für Masken?
Die 30 000 vom Gesundheitsministerium georderten und an die Pflegeheime von NRW verteilten FFP2- Masken sind laut AWO völlig ungeeignet. Schon im Etikett seien sie als „Non Medical“ ausgewiesen.
Ich habe mich nicht nach Masken angestellt, deshalb kann ich nicht sagen, ob es solche Masken sind, die unsere Regierung gratis verteilen ließ. Aber mit ist mir noch gut im Gedächtnis, dass vom Gesundheitsministerium ein Übermaß an Masken geordert wurde, mutmaßlich hauptsächlich aus China, auf denen man im Frühjahr sitzen blieb. Man könnte auf den Gedanken kommen, dass die fürsorgliche Aktion unserer Regierung vor allem dazu diente, von diese Bestände abzuschmelzen. Honi soit qui mal y pense?
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