MÜHLACKER-ENZBERG. Die Polizei in Mühlacker hat eine Clique von etwa acht Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren ermittelt, die seit Wochen jugendliche Fahrgäste vor allem der Stadtbahn auf dem Bahnhof in Enzberg terrorisieren. Sie sollen mehrfach in den vergangenen Tagen jugendliche Fahrgäste der Stadtbahn verprügelt und bis zur Gehirnerschütterung verletzt haben. Zusätzlich zeigen die Beamten abends in der Dunkelheit am Bahnhof mit haltenden Streifenwagen „optische Präsenz“. „Die Täter sind inzwischen bekannt“, sagte am Mittwoch ein Ermittler zur PZ. Es soll sich um junge Menschen mit deutschem Pass und Migrationshintergrund aus Südosteuropa sowie vom Balkan vorwiegend aus Enzberg handeln.Der schon länger an Brennpunkten wie in Enzberg eingesetzte private Sicherheitsdienst hat nach eigenen Worten Hinweise auf eine „Jugendbande aus Enzberg“, die abends mit der Stadtbahn nach Mühlacker fahre und im Zentrum „wahllos andere Jugendliche verprügelt“. „Das haben wir aus unseren Quellen erfahren“, sagte dessen Leiter Alexander Geiger aus Maulbronn zur PZ. In Mühlacker hätten seine Mitarbeiter die Clique verfolgt, aber nicht mehr ansprechen können. Der Bahnhof in Enzberg sei bei den Einsätzen seiner City-Streifen bisher kein übermäßig schwieriger Bereich gewesen. Die Kommunalpolitiker aus Enzberg forderten am Mittwoch konsequentes Handeln ein. „Die Situation droht bei uns außer Kontrolle zu geraten“, meinte Stadtrat Theo Bellon zur PZ. Die Bundespolizei in Karlsruhe klage ihm gegenüber, sie habe kaum Personal, um den Abschnitt von Karlsruhe bis Bietigheim zu betreuen. Das Polizeirevier in Mühlacker fühle sich dafür nicht zuständig. Stadtrat Oliver Vieback sah Handlungsbedarf, warnte aber vor „Pauschalurteilen“. Kollege Thomas Pendinger sprach von einer „kritischen Lage“ am Bahnhof.Grundschüler auf Gleise gelockt?Die Mutter eines 15-jährigen Opfers, das an einem Wochentag um 18.45 Uhr auf dem Bahnhof in Enzberg von acht Jugendlichen der Clique niedergeschlagen worden war, erläuterte der PZ am Mittwoch die Strategie der jungen Straftäter. Sie hätten ihren Sohn zuerst freundlich angesprochen und nach seinem Namen gefragt, dann einen Ring um ihn gebildet und schließlich mit Fäusten am Kopf und mit Fußtritten in den Magen traktiert. Diese Schlägergruppe soll zusätzlich Grundschulkinder auf die Bahngleise gelockt und den Inhalt ihrer Schultornister zwischen den Schienen ausgeleert haben.
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