Das Jüdische Museum Berlin hat sich entschlossen, das Ende des jüdischen Jahres 5772 mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Gehört der Zionismus zum Judentum?“ zu begehen.
Ein theoretischer und akademischer Diskurs ist wichtig und richtig – besonders in einem Museum, das die Geschichte des Judentums in Deutschland darstellt, von ihren Anfängen über ihre Höhepunkte bis hin zur Shoah.
Die Shoah, die zur Ermordung von sechs Millionen Juden weltweit geführt hat, ist der eindeutige Beweis dafür, dass es einen jüdischen Nationalstaat geben muss, dessen wichtigstes Ziel die Sicherung der Existenz des jüdischen Volkes ist. Der Zionismus als Ausdruck des jüdischen Nationalstrebens ist der Garant für das Fortbestehen des jüdischen Volkes. Ohne den Zionismus und seine Verwirklichung in Form des Staates Israel könnten Juden in der Welt als Juden und als Gemeinde nicht weiter fortbestehen. Die Frage, ob der Zionismus zum Judentum gehört, beantwortet die Geschichte Tag für Tag. Dank der Tatsache, dass der Staat Israel sich in der Verantwortung sieht, jüdisches Leben auch in der Diaspora sicherzustellen, können Juden weltweit in Ruhe und Frieden leben.
Wir bedauern daher, dass das Jüdische Museum Berlin sich entschieden hat, eine Diskussionsveranstaltung abzuhalten, die die Frage nach der Identität des jüdischen Staates stellt. Ähnliche Diskussionen werden zu keinem anderen Staat der Erde geführt.
Wir können nur zutiefst erstaunt darüber sein, dass gerade dieses Museum einer Person eine Bühne bietet, die zum kulturellen und akademischen Boykott Israels aufruft. Es besteht kein Zweifel an den akademischen Leistungen Professor Butlers und ihrem Recht, ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen. Die Kritik richtet sich gegen die antidemokratischen Mittel, die sie einsetzt, um ihre Ansichten gegen die israelischen Regierungen zu Gehör zu bringen (Regierungen, deren Legitimierung durch demokratische Wahlen selbst Butler nicht in Frage stellt). Im Namen der Meinungsfreiheit hat das Jüdische Museum einer Person ein Forum geboten, die den Boykott Israels unterstützt und damit dazu aufruft, Israelis zu boykottieren, weil sie Israelis sind.
Die israelische Botschaft kann nur hoffen, dass das Jüdische Museum im Laufe des neuen Jahres sein Verständnis der Bedeutung von Meinungsfreiheit erweitern und auch Sprecher einladen wird, die andere Meinungen repräsentieren und die Existenz einander widersprechender Meinungen anerkennen, ohne zum Boykott aufzurufen.
Mit dem Wunsch für gutes neues Jahr und Chatima Tova
Botschaft des Staates Israel in Berlin, 20.09.12, via israel-nachrichten
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