Damaskus/Augsburg (idea) – Im syrischen Bürgerkrieg gehen Aufständische teilweise mit brutaler Gewalt gegen Christen vor. Zu den Übergriffen der „Freien Armee“ zählen Plünderungen und Schändungen christlicher Symbole wie Kreuze, Ikonen und Heiligenbilder. Eine syrisch-orthodoxe Kirche in Ras al-Ain wurde gestürmt. An Kontrollpunkten bedrohen, beleidigen und beschimpfen Angehörige der Freien Armee christliche Buspassagiere, berichtet die Assyrische Demokratische Organisation (ADO) mit Sitz in Augsburg. In einem Schreiben an das syrische Oppositionsbündnis „Nationale Koalition“ prangert sie solche Menschenrechtsverletzungen an. Sie unterschieden sich nicht von den Taten des Assad-Regimes und seien mit den Lehren und Werten des Islam unvereinbar.
Übergriffe schaden der Befreiungsbewegung
Noch nie sei so etwas in der Kultur und Tradition der syrischen Gesellschaft vorgekommen, denn diese sei geprägt von religiöser Toleranz und Koexistenz. Das kriminelle Verhalten schade ferner dem Ruf der Revolution und schwäche die Befreiungsbewegung, die eine humane Gesellschaft schaffen wolle. Die Ängste der Christen vor einem fanatischen Islamismus würden verstärkt und die Auswanderung beschleunigt. ADO appelliert an die Führung der syrischen Opposition, kriminelle Praktiken öffentlich zu verurteilen sowie weitere Übergriffe gegen die christliche Bevölkerung zu verhindern.
Aufständische greifen Alawiten-Dorf an
Der inzwischen 20 Monate währende Bürgerkrieg hat mindestens 40.000 Menschenleben gekostet; die Zahl der Flüchtlinge wird bis Jahresende auf schätzungsweise 700.000 anwachsen. Vornehmlich sunnitische Rebellen wollen das seit 1963 herrschende sozialistische Regime von Staatschef Baschar al-Assad beenden. Er gehört zur alawitischen Religionsgemeinschaft, die sich von den Schiiten abgespaltet hat. Alawiten und Christen fürchten Verfolgung, wenn Assad gestürzt wird. Am 12. Dezember sollen laut Presseberichten Aufständische ein Alawiten-Dorf in der Provinz Hama angegriffen und 125 Menschen verletzt oder getötet haben.
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