Netanyahu zur “Prisoner X”-Affäre: Lasst die Sicherheitsdienste in Ruhe arbeiten

Ministerpräsident Binyamin Netanyahu kommentierte am Sonntag die “Prisoner X”-Affäre zum ersten Mal mit den Worten, er habe einen starken Glauben an die Sicherheitsbehörden und die israelische Justiz.
“Unsere Sicherheitskräfte arbeiten unermüdlich und fleißig um sicherzustellen, dass wir hier sicher leben können. Ich habe vollstes Vertrauen in sie und in unserer Rechtsordnung”, sagte Netanjahu am Sonntag während der Kabinettssitzung.
Es ist das erste Mal, dass sich der Ministerpräsident öffentlich zu der Affäre äußert, seit der Berichterstattung durch das australische Fernsehen in der letzten Woche. Die Australian Broadcasting Corporation, berichtete über den sog. “Prisoner X”, den in Australien geborenen Ben Zygier, einen israelischen Staatsbürger und angeblichen Mossad Agenten. Zygier hatte vor zwei Jahren in einem israelischen Gefängnis Selbstmord begangen, warum er eingesperrt war wurde nie erklärt.
“Wir sind ein modernes demokratisches Land, dass die Rechte des Einzelnen und die Rechte derjenigen, die sich in einem Untersuchungsverfahren durch staatliche Behörden befinden nicht weniger achtet als jedes andere demokratische Land. Wir befinden uns aber nicht in der gleichen Situation wie in anderen Ländern. Wir sind mehr als andere Länder bedroht und herausgefordert und müssen uns daher auf die richtige Funktionsweise unserer Sicherheitsorgane verlassen”, wird Netanyahu von Israel Radio zitiert.
Netanyahu kommentierte damit Berichte von Sonntag, wonach das israelische Justizministerium und die Sicherheitsbehörden angesichts der Veröffentlichung Untersuchungen zu Zygier Tod einleiten wollen.
Nachdem ABC die Story über Zygiers Tod ausgestrahlt hatte, gaben israelische Behörden 24 Stunden später zu, dass Zygier verhaftet wurde und in seiner Zelle Selbstmord beging. Einzelheiten über die weiteren Umstände, lehnten sie jedoch aus Gründen der Sicherheit ab.
Nach der Veröffentlichung stellte sich heraus, dass die australischen Behörden und Zygiers Familie von Israel über seine Verhaftung und seinen Tod informiert wurden und das Zygier auch einige Male von den australischen Sicherheitsbehörden über seine Tätigkeiten befragt wurde.
Wie die Berichte besagen, habe er angeblich in Folge seiner Tätigkeit den Iran und Syrien bereist, aber weder Israel noch Australien haben hierzu weitere Details veröffentlicht.
Redaktion IsraelNachrichten