Sunday, October 06, 2013

Toter bei Angriff auf deutsche Diplomaten

Die deutsche Botschafterin im Jemen ist nach Angaben aus Diplomatenkreisen einem Entführungsversuch entgangen. Dabei sei allerdings ihr Leibwächter getötet worden. Die Botschafterin ist erst seit einer Woche offiziell im Amt. Bewaffnete hätten in der Hauptstadt Sanaa das Feuer auf den Mann eröffnet, der als Leibwächter für deutsche Diplomaten gearbeitet habe, hieß es. Das Auswärtige Amt konnte den Fall zunächst nicht bestätigen. Die Angreifer wollten den Deutschen jemenitischen Medienberichten zufolge zunächst vor einem Einkaufszentrum entführen. Als er sich gewehrt habe, sei er getötet worden. Ein Korrespondent des Fernsehsenders Al-Arabija sagte, das eigentliche Ziel des Angriffs sei die deutsche Botschafterin gewesen. Sie sei aber davongekommen. Carola Müller-Holtkemper Carola Müller-Holtkemper - Deutsche Botschafterin im Jemen Quelle: Deutsche Botschaft Sanaa Die deutsche Botschafterist hat erst am 30. September ihr Amt angetreten. Der Präsident der Republik Jemen, Abd Rabo Mansoor Hadi, lobte bei der Amtseinführung die deutsch-jemenitischen Beziehungen. Carola Müller-Holtkemper war vor ihrem Einsatz in Sanaa schon Botschafterin in Amman und Kairo. Im Sommer wurde die Botschaft wegen Terrorgefahr zeitweise geschlossen. Im krisengebeutelten Jemen ist die Terrorgruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) aktiv. Westliche Geheimdienste halten sie derzeit für einen der gefährlichsten Ableger des Terrornetzwerkes weltweit. Al-Kaida nutzt das von Bergen und Wüsten geprägte Land als Rückzugsgebiet mit Ausbildungslagern. Die Islamisten haben zwischenzeitlich erhebliche Gebiete des 530.000 Quadratkilometer großen Landes erobert. Schon seit langem verüben Islamisten im Jemen Anschläge. Im Jahr 2000 sprengte sich in der Hafenstadt Aden ein Selbstmordattentäter nahe dem US-Zerstörer "USS Cole" in die Luft und riss 17 US-Soldaten mit in den Tod. Im September 2008 töteten Al-Kaida-Kämpfer 16 Menschen bei einem Angriff auf die US-Botschaft in Sanaa. Mehrfach wurden auch Ausländer entführt, um inhaftierte Clan-Mitglieder von der Zentralregierung freizupressen.
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