Februar 2010: Alle Kameras sind auf Anis Mohamed Youssef Ferchihi (35), besser bekannt als Bushido, gerichtet. Sein Film „Zeiten ändern dich“ feiert im Sony Center am Potsdamer Platz Premiere. An seiner Seite: Bernd Eichinger, Moritz Bleibtreu, Elyas M’Barek und Hannelore Elsner. Bushido ganz oben.
November 2013: Bushido ganz unten. Seine Verbindungen zu einem stadtbekannten Araber-Clan sorgen für Negativ-Schlagzeilen. Vor kurzem hat er einen Fan verprügelt. Und außerdem ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung am Hals. Wegen seines Bartes wird Bushido in Deutschland als Salafist beschimpft. Und ausgerechnet er macht Werbung für eine Moschee, die vom Verfassungsschutz wegen salafistischer Strömungen beobachtet wird.
Salafisten legen den Koran wörtlich aus. Regelmäßig ruft Bushido seine Fans via Internet zum Freitagsgebet auf. In einem Video, das bei „Youtube“ zu finden ist, legt er ihnen die Al-Nur-Moschee in Neukölln ans Herz. Was die Teenies, die dorthin pilgern, nicht ahnen: Das Gotteshaus ist keine normale Moschee.
Natürlich ist nicht jeder, der in der Al-Nur-Moschee verkehrt, ein Salafist. Aber: Unter Experten gilt die Moschee als Durchlaufbahnhof für radikale Islamisten. Dort verkehrte eine Gruppe, die sich 2009 in ein Terrorcamp nach Pakistan absetzte.
Auch der Ex-Rapper und inzwischen flüchtige Dschihadist Denis Cuspert (39), besser bekannt als Deso Dogg, besuchte die Al-Nur-Moschee regelmäßig. Sicherheitsbehörden melden, derzeit plane er unter dem Kampfnamen Abu Talha al-Almani Anschläge gegen deutsche Einrichtungen in der Türkei.
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