Im ostafrikanischen Tansania mehren sich die Anzeichen für antichristliche Gewalttaten durch radikale Muslime. Das berichtet der Bischof der katholischen Diözese Kondoa, Bernadin Francis Mfumbusa, dem Hilfswerk „Kirche in Not“ (München). Es seien Flugblätter mit Botschaften, die sich konkret gegen Christen und christliche Einrichtungen wendeten, sichergestellt worden. Ein Radiosender, der zu religiös motivierter Gewalt angestachelte habe, sei verboten worden. „Die Straßen werden von Medien überflutet, die Muslime zu Gewalt gegen Kafir, also Nicht-Muslime, ermutigen“, sagte Mfumbusa. Die Geldmittel für solche Aktivitäten kämen vermutlich aus dem Ausland. Die größte Gefahr gehe im Augenblick von extremistischen Muslimen, die aus ausländischen Trainingslagern nach Tansania zurückkehrten, und von fremden Dschihadisten (Gotteskriegern) aus. In Tanga, einer wichtigen Hafenstadt, seien Angehörige der militanten Al-Shabaab-Miliz aus Somalia gesehen worden. Dem Bischof zufolge geht der Hass von Muslimen auf Christen auf die „totalitäre Tendenz“ zurück, alle Nicht-Muslime auslöschen zu sollen. Einige muslimische Anführer behaupteten, Muslime würden von Christen an den gesellschaftlichen Rand gedrängt. Damit begründeten sie Interventionen wie vor kurzem in der Zentralafrikanischen Republik durch die muslimischen Séléka-Rebellen, deren Raubzüge unter dem Vorwand stattfanden, Muslime schützen zu wollen. Christen würden als Sündenböcke für alles gemacht, was in der muslimischen Bevölkerung nicht stimmt. Demagogen nützten solche Argumente, um die Menschen in den Hass zu treiben. Laut Mfumbusa handelt es sich um extremistische Randgruppen, während die große Mehrheit der Muslime friedfertig sei. Von den mehr als 350.000 Einwohnern der Stadt Kondoa seien über 90 Prozent Muslime. Bis jetzt bestehe ein gutes Miteinander mit Christen. Das könne sich ändern: „Das größte Problem ist der Einfluss von außen, der neue Interpretationen und sogar neue Formen der Ausübung des Islam mit sich bringt.“
Die Spannungen begannen im Jahr 2011, als der Rat der Muslime das angeblich „christliche Regierungssystem“ anprangerte. Seither wurden zahlreiche kirchliche Gebäude angegriffen, Kirchen niedergebrannt und Attentate auf Kirchenführer verübt. Im vergangenen Jahr bedauerten die Leitungen der lutherischen, katholischen, charismatischen und pfingstlerischen Kirchen in seltener Einmütigkeit, dass Tansanias Präsident der öffentlichen Verunglimpfung von Christen nicht sofort entschieden entgegengetreten sei. Die Regierung habe auch kommentarlos hingenommen, dass über die Medien Aufrufe zur Ermordung von Christen verbreitet wurden. Die mit Gewalt vorangetriebene Islamisierung Tansanias widerspreche der Verfassung von 1964, die allen Bürgern Religionsfreiheit garantiere.
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