Tuesday, March 25, 2014

Arabische Christen demonstrieren vor EU-Botschaft

Rund 150 arabische Christen haben am Sonntag vor der Vertretung der Europäischen Union (EU) in Tel Aviv gegen Christenverfolgung in Nahost demonstriert. Sie werfen der EU vor, zu wenig für ihre Glaubensgeschwister einzutreten.
Der griechisch-orthodoxe Priester Gabriel Nadaf aus Nazareth forderte als Sprecher der Demonstranten ein Ende der Christenverfolgung in Nahost. Zugleich dankte er Israel, Christen ein „warmes Zuhause“ zu bieten. Das berichtet der Nachrichtendienst „Jewishpress.com“. Nadad war in der Vergangenheit dafür eingetreten, junge Christen für den Dienst in der israelischen Armee zu gewinnen (Israelnetz berichtete).
Schadi Halul, der Sprecher der Christlichen Lobby in Israel, die die Proteste organisierte, pflichtete Nadaf bei. „Hier in Israel gibt es Freiheit des Glaubens, Schutz und ein normales Leben. Von hier aus haben wir uns entschieden, die Europäische Union dazu aufzurufen, Menschenrechte in Israel und in der ganzen Welt sicherzustellen. Werdet aktiv, wiederholt nicht die Fehler der Vergangenheit. Uns erreichen ständig Berichte von Christen im ganzen Nahen Osten, die Hilfe brauchen und neidisch sind auf unseren Status als israelische Bürger.“
Mit den „Fehlern der Vergangenheit“ meint Halul, dass die Staatengemeinschaft beim Holocaust tatenlos zugesehen habe. Aus diesem Grund mahnt er für die Gegenwart an, beim Thema Christenverfolgung in Nahost nicht zu schweigen, sondern tätig zu werden, um diese zu bekämpfen.
In der vergangenen Woche sandte die Christliche Lobby einen Brief an den EU-Botschafter in Israel, Lars Faaborg-Andersen, mit dem Aufruf, einzugreifen. „Das Morden, die Verfolgung, die Ausgrenzung, die Apartheid, die ethnische Säuberung sowie alle Verbrechen gegen Christen in Nahost, in Ägypten, Syrien, Irak, im Gazastreifen, im Libanon und in den palästinensischen Autonomiegebieten werden weitergehen, wenn die westlichen Länder nicht eingreifen.“
Der EU warf die Christliche Lobby weiter vor, mit zweierlei Maß zu messen. Einerseits unternehme sie nichts gegen Christenverfolgung, andererseits verhalte sie sich gegenüber dem Staat Israel heuchlerisch, „dem sichersten Ort für Christen und Minderheiten im Nahen Osten“.
INN

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