Im syrischen Bürgerkrieg sind nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes inzwischen mehr als 20 deutschen Islamisten getötet worden. Dies sagte Behördenchef Hans-Georg Maaßen in einem Interview mit dem Focus. Seit Jahresbeginn sei eine ganze Reihe junger Deutscher im syrischen Kampfgebiet ums Leben gekommen, bei denen man den Eindruck habe, dass sie "als Kanonenfutter herhalten mussten", sagte der Verfassungsschützer. Viele junge Islamisten stellten sich Syrien als eine Herausforderung vor, als "islamistisches Disneyland mit Spaß, eine Reise mit Eventcharakter" sagte Maaßen. Im Kampfgebiet folge dann rasch Ernüchterung. Die jungen Dschihadisten würden vor allem durch soziale Netzwerke rekrutiert. Der Verfassungsschutz habe über 100 Profile bei Facebook registriert, auf denen Syrien-Kämpfer darstellten, wie schön es sei, für den Dschihad zu sterben. Der größte Teil der Syrien-Dschihadisten stamme aus der radikalen Salafisten-Szene, die in Deutschland auf gut 6.000 Anhänger gewachsen sei. Maaßen warnte in dem Zusammenhang auch vor einer wachsenden Terrorgefahr hierzulande, wenn Islamisten aus Syrien nach Deutschland zurückkehren. Manche kämen vielleicht mit Plänen zurück, hier Anschläge zu begehen. "Wir wissen, dass einige Islamisten dort Ausbildungslager durchlaufen haben, dass sie gewaltbereit sind, dass sie vermutlich Tötungserfahrung besitzen. Das ist für unser Land eine Gefahr", sagte Maaßen dem Münchener Magazin. Konkrete Hinweise für Anschläge lägen dem Geheimdienst derzeit aber nicht vor.
zeit
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