Ein der "Gotteslästerung" beschuldigter Mann ist in einer Polizeiwache in Pakistan erschossen worden. Der 65-Jährige sei vor fünf Tagen in der Provinz Punjab festgenommen worden, weil er der Islamschmähung bezichtigt wurde, berichtete heute ein Polizist, der anonym bleiben wollte.
Gestern sei dann ein uniformierter Mann in der Wache aufgetaucht, um den Inhaftierten zu sehen. Als die beiden aufeinandertrafen, tötete er den 65-Jährigen mit einer Schrotflinte. Der Täter wurde den Angaben zufolge festgenommen.
Die Blasphemiegesetze in Pakistan sind höchst umstritten, immer wieder werden Angehörige religiöser Minderheiten wegen Beleidigung des Islam zum Tode verurteilt. Anfang Mai ermordeten Unbekannte in Multan einen Anwalt, der einen wegen Gotteslästerung angeklagten Universitätsdozenten verteidigt hatte.
Der getötete 65-Jährige gehörte der Gemeinschaft der Ahmadiyya an, die in Pakistan per Gesetz als Nichtmuslime gelten. Der Gründer der Ahmadiyya-Gemeinde gilt seinen Anhängern als Prophet. Das widerspricht der traditionellen Lesart des Islam, die keinen Propheten nach dem Religionsgründer Mohammed erlaubt.
orf
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