Sunday, September 14, 2014

Mit Enthauptung der britischen Geisel nimmt Terrormiliz Cameron ins Visier

 Cameron kommt nach der Ermordung des schottischen Entwicklungshelfes David Haines unter Zugzwang.
Mit der gefilmten Enthauptung einer weiteren westlichen Geisel hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) dem Westen den Kampf angesagt. Ein Internetvideo zeigt die Ermordung des 44-jährigen britischen Entwicklungshelfers David Haines, der im März 2013 in Syrien verschleppt worden war. Die Extremisten nannten die Bluttat eine Vergeltung für britische Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak, die dort gegen den IS kämpfen. Die britische Regierung hält die Aufnahmen für echt. Premierminister David Cameron sprach von einem "Akt des absolut Bösen" und kündigte eine Jagd auf die Mörder an. Nach einer eilig einberufenen Sitzung seines Sicherheitskabinetts vermied er aber eine Aussage darüber, ob sich Grossbritannien an Luftangriffen der USA gegen den IS beteiligt. "Sie sind keine Muslime, sie sind Monster", sagte Cameron und warnte vor IS-Terrorismus auch in Europa. US-Präsident Barack Obama bekräftigte, Amerika und seine Verbündeten würden den IS "vernichten". Auch die EU verurteilte die Enthauptung des Briten David Haines durch die islamistische Terrormiliz IS scharf. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sprach von einer "menschenverachtenden Tat", die geahndet werden müsse. Die IS-Extremisten, deren Streitmacht nach Schätzungen mehrere Zehntausend Kämpfer angehören, beherrschen weite Landstriche in Syrien und im Irak. In den vergangenen vier Wochen hatte die Miliz ähnliche Videos mit der Enthauptung der ebenfalls seit 2013 in Syrien verschleppten US-Journalisten Steven Sotloff und James Foley gezeigt. Darin wurde jeweils das nächste Enthauptungsopfer angekündigt und vorgeführt. So auch diesmal: Laut IS soll ein weiterer Brite sterben. Haines, ein Ex-Soldat, war unter anderem für die UNO auf dem Balkan gewesen. 2013 wurde er bei einem Flüchtlingslager im syrischen Atmeh entführt. Der zweifache Vater sollte dort für die Pariser Hilfsorganisation Acted die Auslieferung von Hilfsgütern koordinieren. In dem IS-Video mit dem Titel "Eine Botschaft an die Alliierten der USA" war Cameron direkt angesprochen worden. Haines sagt darin seinen Namen und erklärt gefasst, er zahle den Preis für Camerons Politik. Haines war in einen orangen Overall gekleidet, der an die Kleidung der Häftlinge im US-Gefangenenlager Guantánamo erinnert. Sein Mörder war mutmasslich derselbe Mann mit Londoner Akzent, der auch in den vorherigen Videos zu sehen war.
 basellandschaftlichezeitung

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