Außenminister Steinmeier forderte in den vergangenen Tagen die
Bundestagsfraktionen auf, den Genozid an den Armeniern nicht als solchen
zu bezeichnen, um u.a. einen „Dialog zwischen Türken und Armeniern
nicht zu gefährden“. „Herr Steinmeier sollte endlich davon abkehren
weiterhin als Advokat Ankaras aufzutreten. Diese Haltung unterstützt
lediglich die aggressive türkische Politik gegenüber den christlichen
Gemeinschaften in der Türkei“, sagt Dr. Nazareth Agheguian,
Vorstandsvorsitzender des ZAD. In Deutschland agieren indessen
nationalistische und rechtsradikale türkische Verbände gegen die
Anerkennung und Aufarbeitung des armenischen Genozids. Am 26.April
findet zeitnah zum Gedenktag am 24. April in der Oberhausen-Arena eine
Großveranstaltung mit 10.000 Anhängern der türkischen rechtsradikalen
Grauen Wölfe („Ülkücü“) statt. „Außenminister Steinmeier hat die
politische Dimension der Genozidleugnung offenbar nicht verstanden.
Seine außenpolitischen Konzessionen an Ankara fördern den türkischen
Rechtsradikalismus in Deutschland“, sagt RA’in Madlen Vartian, stv.
Vorsitzende des ZAD. „Seine Position ist unhaltbar und wird den
Anforderungen an eine Zuwanderungsgesellschaft nicht gerecht.“ Der
Vorstand des ZAD appelliert an die Bundeskanzlerin sich denjenigen
Bundestagsabgeordneten anzuschließen, die den Genozid an den Armeniern
am 24. April im Deutschen Bundestag anerkennen wollen.
Erklärung des Vorstands des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V. - Foto: Demo-/Gedenkveranstaltung für die armenischen Opfer
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