Saturday, June 27, 2015

„Hoffnungsträger“-Preis für Sabatina James

Die pakistanischstämmige Österreicherin Sabatina James wurde für ihr Engagement für Frauenrechte und Religionsfreiheit geehrt. James musste als Kind eine Koranschule besuchen und sollte mit einem ihrer Cousins zwangsverheiratet werden. Statt dessen wurde sie Christin und kehrte dem Islam und ihrer Familie den Rücken. Seitdem wird sie mit dem Tod bedroht. Der Vorsitzende der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, Volker Kauder, nannte James eine „leidenschaftliche Bekennerin“ des christlichen Glaubens, die mit mutiger Stimme zum Nachdenken anrege. „Sabatina steht parteiisch auf der Seite junger Frauen, die eigene Entscheidungen treffen wollen“, erklärte Kauder. „Die Kraft dafür zieht sie aus dem Wort Gottes, der Bibel. Jeder, egal ob Mann oder Frau, schwarz oder weiß, ist Ebenbild Gottes.“
James fordere liberale und säkulare Menschen mit ihrer Bibelfestigkeit heraus – und Christen durch ihre lebensnahe Freimütigkeit und Unbekümmertheit, mit der sie Dinge beim Namen nenne. Muslime müssten sich von James unbequeme Fragen zum Koran gefallen lassen, erinnerte Kauder: „Das ist einer der Gründe dafür, warum ihr Wohnort geheim gehalten werden muss.“ Ihr Recht auf kritische Fragen an den Islam habe sich James mühevoll und unter großen Opfern erkämpft. Der Fraktionsvorsitzende wies auch auf das Schicksal der in Pakistan zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi hin, für die er sich einsetzt. Noch sei unklar, ob das Todesurteil an ihr vollstreckt werde. Pakistanische Politiker und Juristen, die sich für die Christin eingesetzt hatten, mussten dafür bereits mit ihrem Leben bezahlen. Politisch werde die Unionsfraktion beim Thema Religionsfreiheit weiter Druck machen, unter anderem sei ein Kongress zu diesem Thema am Rande der UN-Vollversammlung im September in New York geplant.

Sabatina James: Wohlfühlgesellschaft hat keinen Platz für Gott

Die Preisträgerin ging in ihrer Dankesrede mit der „Wohlfühlgesellschaft“ ins Gericht, in der kein Platz mehr für Gott sei. Erwähne sie säkularen Journalisten gegenüber Jesus oder Gott, ernte sie oft ähnlich viel Aufregung wie in Pakistan. Ihre Erklärung dafür: „Wenn es keinen Gott gibt, dann gibt es auch keine Sünde. Dann hat keiner Schuld, keiner braucht Vergebung, keiner braucht einen Erlöser.“ Da die Wohlfühlgesellschaft, in der alle ihren Spaß haben wollen, dennoch ein Prinzip zum menschlichen Umgang brauche, habe man den Begriff der Toleranz zur Maxime erklärt. „Ich verletze keine Gefühle, und niemand darf meine Gefühle verletzen – das ist das Mantra für die friedliche Koexistenz. Und der Narzissmus unserer Gesellschaft“, erklärte sie.
„Keiner fragt mehr danach, was Wahrheit ist, sondern nur danach, mit welcher Meinung er am besten bei anderen ankommt“, kritisierte James. „Keiner fragt nach Gottes Willen, sondern danach, wie man am besten seinen eigenen Willen befriedigt. Was soll’s, denkt man, Gott hat sich unserem Willen anzupassen.“ Dies sei das Motto im „Wohlfühlparadies“. Eine Gesellschaft, die auf Gefühle anstatt auf Wahrheit aufgebaut sei, gleiche aber einem Haus, das auf Sand gebaut ist. „Und was damit passiert, hat uns unser Herr vorausgesagt“, erinnerte James an ein Bibelwort. „Ich habe in der Nachfolge gelernt, dass Liebe kein Gefühl ist, sondern eine bewusste Entscheidung des Willens, die große Opfer, Selbstlosigkeit und manchmal sogar das Leben erfordert“, sagte die Preisträgerin. „Millionen verfolgter Christen zeugen davon.“ Sie werde bedroht und weine manchmal um ihre Familie, aber dennoch habe sie Frieden im Herzen, sagte James: „Christen sind nicht hier, um Spass zu haben und sich wohlzufühlen. Wir sind Pilger auf dieser Welt, unsere wirkliche Heimat ist der Himmel.“

„Publizistin für die Märtyrer unserer Zeit“

Der Vorsitzende der Apis, Steffen Kern, sagte zur Entscheidung, den Preis an James zu geben: „Sabatina James ist die Publizistin, die Botschafterin für die Märtyrer unserer Zeit.“ Durch ihre Präsenz im Fernsehen und Internet sowie ihre Bücher mache sie eindringlich und beharrlich auf die Situation verfolgter Christen aufmerksam. Ein wichtiger Bestandteil der Religiosfreiheit sei es, seinen Glauben auch wechseln zu dürfen. Das sei eine der Botschaften James’.
Bei der nunmehr siebten Verleihung des Hoffnungsträger-Preises erklärte Kern im Christlichen Gästezentrum Schönblick: „Wer hofft sieht mehr als das, was vor Augen ist. Er rechnet mit dem Unmöglichen, mit den Möglichkeiten Gottes.“ Dies treffe auf James in besonderem Maße zu. Anwesend waren auch zwei der Preisträger vergangener Jahre, der CDU-Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger sowie Tobias Merckle. Merckle gründete das „Seehaus“, wo straffällig gewordene Jugendliche aufgenommen und resozialisiert werden.
 pro-medienmagazin

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